US-Konjunktur: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stärker als erwartet gesunken
Volkswirte hatten zuvor mit einem Rückgang auf 475.000 gerechnet. Der Wert der Vorwoche wurde von 478.000 auf 477.000 revidiert. Im aussagekräftigeren Vierwochendurchschnitt kletterte die Zahl der Erstanträge um 750 auf 483.250. Das ist das höchste Niveau seit sieben Jahren und der sechste Anstieg in Folge.
Industrieproduktion im September eingebrochen
Die Industrieunternehmen haben im September ihre Produktion überraschend deutlich reduziert. Die Produktion sei um 2,8 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte die US-Notenbank am Donnerstag in Washington mit. Dies sei der stärkste Rückgang seit Dezember 1974. Volkswirte hatten zuvor mit einem Rückgang um 0,8 Prozent gerechnet. Im Vormonat hatte sich die Produktion den Angaben zufolge noch um revidierte 1,0 Prozent (zuvor 1,1 Prozent) verringert. Die Kapazitätsauslastung der Industrie ist ebenfalls massiv gesunken. Sie fiel laut US-Notenbank im September auf 76,4 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2003. Volkswirte hatten im Schnitt eine Auslastung von 77,9 Prozent erwartet.
Kein Anstieg der Verbraucherpreise; Daten überraschend unverändert
Die Verbraucherpreise sind im September überraschend nicht gestiegen. Die Verbraucherpreise seien zum Vormonat unverändert geblieben, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten zuvor mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet. Zum Vorjahr stiegen die Verbraucherpreise im September um 4,9 Prozent. Hier hatten Experten zuvor einen Anstieg um 5,0 Prozent erwartet. Ohne die schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise stiegen die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent zum Vormonat. Experten hatten einen Anstieg um 0,2 Prozent prognostiziert. Zum Vorjahr stieg die Kernverbraucherpreise wie erwartet um 2,5 Prozent.
Philly-Fed-Index bricht im Oktober ein
Die Wirtschaftsaktivität in der Region Philadelphia hat sich im Oktober drastisch verschlechtert. Der entsprechende Index der regionalen Notenbank von Philadelphia (Philly-Fed-Index) sei von plus 3,8 Punkten im Vormonat auf minus 37,5 Punkte eingebrochen, teilte die Notenbank von Philadelphia am Donnerstag mit. Volkswirte hatten eine Eintrübung auf minus 10,0 Punkte erwartet. Der Philly-Fed-Index misst die wirtschaftliche Aktivität in der Region Philadelphia. Ein Wert über Null Punkten deutet auf eine Expansion der Wirtschaftsaktivität hin, ein Wert unter Null signalisiert einen Rückgang.
Kapitalabfluss im August nahezu gestoppt
Der Abfluss an ausländischem Kapital ist im August nahezu gestoppt worden. Insgesamt hätten ausländischen Investoren 0,4 Milliarden US-Dollar aus den USA abgezogen, teilte das Finanzministerium mit. Der Mittelabfluss im Vormonat wurde zudem deutlich von 74,8 auf 33,6 Milliarden Dollar revidiert. Der am Markt besonders beachtete langfristige Nettokapitalmittelzufluss lag im August bei 14,0 Milliarden Dollar. Im Vormonat waren langfristige Zuflüsse von revidiert 8,6 (zunächst 6,1) Milliarden Dollar ausgewiesen worden. Die USA benötigen einen hohen Zufluss an Kapital, um ihr Defizit in der Leistungsbilanz zu finanzieren. (awp/mc/pg/25)