Bis zum späten Nachmittag erholte sich der Euro wieder etwas und kostete 1,5401 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs vor dem US-Arbeitsmarktbericht noch auf 1,5458 (Mittwoch: 1,5540) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete 0,6469 (0,6435) Euro. Erst am 22. April hatte der Euro mit über 1,60 Dollar einen Rekordstand erreicht.
Auftragsdaten haben in den USA positiv überrascht
«Sowohl der Arbeitsmarktbericht als auch die Auftragsdaten haben in den USA positiv überrascht», sagte Devisenexperte Marc Burgheim von der Bayerischen Landesbank. Dies habe den Euro unter Druck gesetzt. In den USA war die Zahl der Beschäftigten im April nicht so stark wie befürchtet gesunken. Ausserhalb der Landwirtschaft ging die Zahl der Beschäftigten nach Angaben des US-Arbeitsministeriums nur um 20.000 zurück. Experten hatten mit 75.000 einen ähnlich starken Beschäftigungsabbau wie im Vormonat befürchtet. Auch die Auftragsentwicklung überraschte positiv. Der Auftragseingang in der Industrie hatte sich im März um 1,4 Prozent erhöht.
Kein Grund zu Euphorie
Ein Grund zu Euphorie sieht der Experte aber mit Blick auf die US-Wirtschaft nach den Daten nicht. «Das sind die ersten vermeintlich guten Zahlen nach einer Reihe von Enttäuschungen», betonte Burgheim. Neuerliche Enttäuschungen seien programmiert. Vor diesem Hintergrund könne für die US-Wirtschaft noch keine Entwarnung gegeben werden. Die Gefahr einer tiefen Rezession sei noch nicht dauerhaft gebannt. Der Euro dürfte künftig aber nicht mehr so stark von negativen US-Konjunkturdaten profitieren. «Der Höhepunkt könnte schon hinter dem Euro liegen», sagte Burgheim mit Blick auf die jüngste Talfahrt.
Referenzkurse
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7790 (0,79015) britische Pfund , 161,94 (162,62) japanische Yen und auf 1,6238 (1,6147) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London mit 853,50 (853,00) Dollar gefixt. (awp/mc/gh)