US: Konjunkturdaten zeichnen ernüchterndes Bild für Wirtschaft

Die Daten bestätigten die am Markt vorherrschenden Rezessionsängste, sagte Ökonom Stephan Rieke von der BHF Bank. Der private Konsum steht derzeit in den USA besonders im Blick. Denn er ist die wichtigste Konjunkturstütze der weltgrössten Volkswirtschaft.


Konsumklima eingebrochen
Das von der Universität von Michigan ermittelte Konsumklima brach im Februar Kreisen zufolge überraschend deutlich ein. Der entsprechende Index ging nach vorläufigen Berechnungen von 78,4 Punkten im Vormonat auf 69,6 Zähler zurück. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten hingegen nur mit einem leichten Rückgang auf 77,0 Zähler gerechnet. Das ist nach Angaben der Postbank das niedrigste Niveau seit 16 Jahren. Neben den nach wie vor hohen Energiepreisen und der anhaltenden Finanzmarktkrise dürften die getrübten Arbeitsmarktaussichten die Stimmung der befragten Haushalte beeinträchtigt haben. Insgesamt zeichne sich für den Privaten Verbrauch für die nächsten Monate damit eine «sehr verhaltene» Entwicklung ab.


Empire State Manufacturing Index erstmals wieder im negativen Bereich
Auch bei dem wichtigen Indikator für die Geschäftstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe im US-Bundesstaat New York ergab sich am Freitag ein eher düsteres Bild. Der Empire State Manufacturing Index lag erstmals seit Mai 2005 wieder im negativen Bereich. Der Indikator sackte nach Angaben der regionalen Vertretung der US-Notenbank von plus 9,0 Punkten im Vormonat auf minus 11,7 Punkte ab. Von Thomson Financial News befragte Volkswirte hatten im Schnitt nur mit einem leichten Rückgang auf plus 5,75 Punkte gerechnet. Der Empire-State-Index misst die Geschäftstätigkeit des produzierenden Gewerbes im Staat New York. Ein Indexstand über Null deutet eine Ausweitung der Aktivität an.


Daten zur Industrieproduktion
Auch die Daten zur Industrieproduktion weisen laut Postbank auf einen moderaten Start in das Jahr hin. So habe die Produktion im Januar zum Durchschnitt des Schlussquartals nur um knapp 0,3 Prozent zugelegt, heisst es in einer Studie der Bank. Der Produktionsanstieg im Januar resultiere allein aus einem deutlichen Zuwachs im Versorgungssektor, während der Ausstoss im Verarbeitenden Gewerbe stagniert habe. Auch in den kommenden Monaten dürfte die Produktionsentwicklung verhalten bleiben und damit nur einen moderaten Beitrag zum Wirtschaftswachstum leisten.


Rentenmärkte bauten Kursgewinne aus
Am Finanzmarkt war die Reaktion eindeutig. Während die Aktienmärkte weltweit unter Druck standen bauten die Rentenmärkte ihre Kursgewinne aus. Insbesondere in Europa rutschten die führenden Leitzindizes tief in die Verlustzone. Der Euro sprang zwischenzeitlich wieder über die Marke von 1,47 US-Dollar. (awp/mc/gh)

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