US-Konzerne Wal-Mart und Home Depot leiden

«Wir glauben, dass sie anhaltend vorsichtig sein werden beim Geldausgeben», sagte Duke am Dienstag weiter. Die Aussagen untermauern das Bild, das sich seit Wochen verdichtet: Die amerikanischen Verbraucher schätzen ihre Lage immer schlechter ein. Im Juli sank das Verbrauchervertrauen in den Vereinigten Staaten auf den niedrigsten Wert seit Dezember 2009. Vor allem die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit von zuletzt fast 10 Prozent lastet schwer. Wal-Mart gelang es nur dank eines blühenden Auslandsgeschäfts und zahlreicher Neueröffnungen, überhaupt ein Umsatzplus von rund 3 Prozent auf 103 Milliarden Dollar im zweiten Geschäftsquartal (Ende Juli) zu stemmen. In den US-Läden war dagegen weniger los als vor einem Jahr. Nicht einmal weitere Preissenkungen konnten die Kunden anlocken.


Selbst Procter & Gamble knickt vor Wal-Mart ein
Wal-Mart hatte seine ganze Einkaufsmacht genutzt und den Herstellern die Pistole auf die Brust gesetzt. Nach Beobachtung von Marktforschern knickte selbst der weltgrösste Konsumgüterhersteller Procter & Gamble ein und rückte seine Pampers-Windeln und Gillette-Rasierer für weniger Geld heraus. Das schlug sich zuletzt in einem Gewinnrückgang bei Procter & Gamble nieder. Wal-Mart selbst konnte sein Ergebnis ebenfalls dank des Auslandsgeschäfts um knapp 4 Prozent auf unterm Strich 3,6 Milliarden Dollar steigern. Angesichts dieser Entwicklung hob Firmenchef Duke die Gewinnprognose fürs Gesamtjahr leicht an. Das Ausland wird immer wichtiger für das amerikanische Unternehmen und steuert mittlerweile ein Viertel zum Umsatz bei. Aus Deutschland hatte sich Wal-Mart allerdings nach anhaltenden Verlusten schon 2006 zurückgezogen – zu stark war die Konkurrenz von Aldi und Co.


Home Depot weiter unter Vorkrisenniveau
Bei Home Depot ging der Umsatz um nicht einmal 2 Prozent auf 19,4 Milliarden Dollar hoch. Damit liegt das Geschäft weiter deutlich unter dem der Vorkrisenzeit. Home Depot musste daraufhin seine Wachstumsprognose für das Gesamtjahr zusammenstreichen. Die Baumarktkette hat stark unter dem Preisverfall auf dem US- Häusermarkt gelitten. Viele Eigentümer stellten Renovierungen und Reparaturen zurück.


Rigider Sparkurs
Das Firmenmanagement reagierte mit einem rigiden Sparkurs. Der zahlt sich weiterhin aus. Der Gewinn stieg um knapp 8 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Home Depot will nun auch im Gesamtjahr etwas mehr Geld übrig behalten. Home Depot betreibt 2.244 Läden vor allem in den USA. Mehr als 300.000 Menschen arbeiten für das Unternehmen. Wal-Mart besitzt sogar 8.500 Läden weltweit. Hier arbeiten mehr als 2 Millionen Menschen. Die schiere Grösse macht die Konzerne zu wichtigen Indikatoren für die Kauflust der Konsumenten. (awp/mnc/ps/19) 

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