Schon Jahre vor dem Zusammenbruch des Häusermarktes habe Konzernchef Richard Syron von seinen Topmanagern klare Hinweise bekommen, dass Freddie Mac hoch riskante Darlehen finanziere, berichtete die Times unter Berufung auf Mitarbeiter. Syron habe die bereits 2004 geäusserten Bedenken aber vom Tisch gewischt.
Immobilienkrise führt zu Milliardenverlusten
Freddie Mac erlitt durch die vor gut einem Jahr verschärft ausgebrochene Immobilienkrise Milliardenverluste. Für den Notfall eines weiteren Absturzes schnürte die US-Regierung bereits ein Rettungspaket aus Steuergeldern. Freddie Mac und Branchenführer Fannie Mae stehen hinter rund der Hälfte aller US-Immobilienkredite. Sie wurden einst vom Staat gegründet, sind aber heute börsennotiert.
Geringere Verluste möglich
Der frühere für das Risikomanagement bei Freddie Mac zuständige Topmanager David Andrukonis sagte der Zeitung, er habe Syron Mitte 2004 vor dem Kauf weiterer schlechter Kredite gewarnt, die «dem Unternehmen und dem Land wahrscheinlich ein enormes Risiko für Finanzen und Ansehen aufbürden würden». Wären die Warnungen beachtet worden, wären Freddie Mac dem Blatt zufolge zwar die Folgen der Kreditkrise nicht völlig erspart geblieben, sie wären aber womöglich weit geringer ausgefallen. Freddie Mac legt an diesem Mittwoch Zahlen für das vergangene Quartal vor. (awp/mc/pg/24)