Das Marktumfeld sei so rauh wie seit Jahrzehnten nicht, sagte Konzernchef Kenneth Chenault. Er rechnet mit noch mehr faulen Krediten und Zahlungsausfällen bei Kartenrechnungen. Viele Amerikaner sitzen in einer Schuldenfalle. Sie schichten Rückstände nur noch von einer Karte auf die nächste um, weil sie die hohen Zinsen nicht bezahlen können.
Milliardenspritze vom Staat – Abbau von 10 % der Stellen
American Express (Amex) musste sich erst kürzlich eine Milliarden-Finanzspritze des Staates holen. Wegen der Krise baut der Konzern derzeit zehn Prozent der Stellen ab. Dies belastete den Überschuss zuletzt zusätzlich. Im Vorjahr hatte Amex zudem durch eine Vergleichszahlung des Rivalen Visa einen hohen Einmalgewinn erzielt. Im Gesamtjahr brach der Gewinn von Amex um gut ein Drittel auf 2,6 Milliarden Dollar ein. Die Erträge wuchsen leicht um drei Prozent auf 28,4 Milliarden Dollar.
Nächste Woche die Konkurrenz mit Zahlen
Die Marktführer Visa und Mastercard legen ihre Zahlen in der nächsten Woche vor. Sie leiden bisher weit weniger als Amex unter der Krise. Denn sie tragen das Risiko unbezahlter Kreditkartenschulden nicht selbst, es liegt stattdessen bei ihren Mitgliedsbanken.
Amex-Aktie legt nachbörslich zu
Mit den Zahlen für das Schlussquartal blieb Amex zwar hinter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten zurück. Einige Experten hatten allerdings ein noch weit schlechteres Ergebnis befürchtet. Die Aktie stieg nachbörslich nach ersten Verlusten um rund zwei Prozent. Zuvor war sie im Tagesverlauf um fünf Prozent auf 15,20 Dollar gefallen. (awp/mc/pg/03)