Die UBS hatte in der vergangenen Woche neben anderen Finanzhäusern der Rücknahme von unverkäuflichen Auktions-Anleihen für allein 18,6 Milliarden Dollar (12,5 Mrd Euro) zugestimmt. Die Banken hatten ihren Kunden falsche Zusagen gemacht. Die zweitgrösste US-Investmentbank Morgan Stanley bot am Montag (Ortszeit) in New York den Rückkauf der speziellen Papiere für rund 4,5 Milliarden Dollar an.
Ermittlungen gegen Morgan Stanley gehen weiter
Der New Yorker Generalstaatsanwalt Andrew Cuomo nannte dies aber «zu wenig und zu spät». Die Ermittlungen gegen Morgan Stanley gingen weiter, sagte ein Sprecher Cuomos mehreren US-Medien. Zuvor hatte der Generalstaatsanwalt seine Untersuchungen neben Morgan Stanley auch auf die US-Grossbanken JPMorgan Chase und Wachovia ausgedehnt.
Zehntausende Investoren profitieren
Cuomo wirft den Banken vor, Anlegern fälschlich versprochen zu haben, die speziellen Anleihen seien stets verkäuflich. Der zuletzt 330 Milliarden Dollar schwere Markt der Auction-Rate-Securities (ARS) war aber im Februar wegen der Finanzkrise zusammengebrochen. Neben der UBS stimmte die Citigroup einem Vergleich zu. Die drittgrösste US-Investmentbank Merrill Lynch kauft Papiere auch ohne rechtliche Regelung zurück. Bei allen drei Banken zusammen geht es um mehr als 40 Milliarden Dollar. Zehntausende Investoren profitieren davon.
Vor Einigung mit Wachovia
Die viertgrösste US-Bank Wachovia steht Berichten zufolge kurz vor einer Einigung im Volumen von 9,5 Milliarden Dollar. Auch J.P. Morgan Chase spricht mit den Behörden. Die US-Börsenaufsicht SEC und die Justiz zahlreicher Bundesstaaten nehmen inzwischen Berichten zufolge rund 30 Finanzhäuser in der Sache unter die Lupe.
Die Zinsen der ARS-Anleihen wurden regelmässig bei Auktionen festgesetzt. Anleger konnten zu diesen Terminen ihre Papiere auch verkaufen. Die Spezialanleihen wurden insbesondere von Städten, Kommunen und Organisationen in den USA für ihre Finanzierung ausgegeben. (awp/mc/pg/23)