Der Umsatz stagnierte bei 11,71 Milliarden Dollar (9,09 Mrd Euro). Time Warner hatte wegen sinkender Werbeumsätze bereits einen massiven Stellenabbau bei seinen Magazinen wie «Time», «Fortune» und «People» angekündigt. Dies werde den Gewinn in diesem Jahr zusätzlich mit Kosten von mindestens 100 Millionen Dollar belasten, teilte der Konzern am Mittwoch in New York mit. Bei AOL fiel der Umsatz erneut durch rückläufige Kundenzahlen und weniger Werbeerlöse um 17 Prozent, der Spartengewinn sank um neun Prozent auf 268 Millionen Dollar.
Konzernumbau – Neue Strategie für AOL
Der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Jeff Bewkes baut den Medienriesen derzeit um. Time Warner trennt sich komplett von der erfolgreichen und bereits börsennotierten Kabelnetz-Sparte. Für AOL sucht der Konzern eine neue Strategie. Spekuliert wird immer wieder über eine Partnerschaft mit dem Rivalen Yahoo!. Mit seinem Gewinn im fortgeführten Geschäft übertraf Time Warner die Erwartungen der Wall Street. Die Aktie lag zum Handelsauftakt leicht im Minus, schlug sich aber besser als der Gesamtmarkt.
TV-Geschäft erfolgreich
Im Filmgeschäft (Warner Brothers) stieg der Gewinn leicht um drei Prozent, der Umsatz ging dagegen um neun Prozent zurück. Selbst Kassenschlager wie «The Dark Knight» oder die DVD-Verkäufe von «Sex and the City» konnten nicht an die Vorjahreserfolge etwa von «Harry Potter» heranreichen. Im TV-Geschäft (HBO, CNN) wuchsen dagegen dank höherer Werbeeinnahmen der Umsatz um sieben Prozent und der Gewinn um 21 Prozent. Die Sender-Sparte ist in etwa so gross wie der Kinofilm-Bereich, aber deutlich ertragreicher. Der US-Wettbewerber Viacom hatte wegen Verlusten seiner Filmsparte (Paramount) und schwacher Werbeeinnahmen im TV-Geschäft (MTV und Nickelodeon) im dritten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten.
Time Warner erwartet nun für das gesamte Jahr im fortgeführten Geschäft einen Gewinn pro Aktie von 1,04 bis 1,07 Dollar. Bisher lag die Spanne bei 1,07 bis 1,11 Dollar. (awp/mc/pg/23)