Der als aggressiver Investor bekannte Kerkorian hatte in den vergangenen Jahren bereits beim früheren DaimlerChrysler-Konzern und bei der Opel-Mutter General Motors für Aufsehen gesorgt. Seit Anfang April erwarb Tracinda bereits 4,7 Prozent, wie die Holding am Montag mitteilte. Nun will Kerkorian für rund ein weiteres Prozent oder 20 Millionen Aktien etwa 170 Millionen Dollar (109 Mio Euro) ausgeben. Der Anteil soll dann bei 5,6 Prozent liegen. Tracinda bietet Aktionären 8,50 Dollar je Papier – ein Aufschlag von 13,3 Prozent auf den Schlusskurs von 7,50 Dollar Ende vergangener Woche. Die Aktie gewann vorbörslich deutlich.
Ford überraschend profitabel
Im ersten Quartal war Ford auf seinem Sanierungskurs überraschend in die Gewinnzone gefahren. Nach wie vor rechnet der Autobauer aber erst 2009 wieder mit schwarzen Zahlen im Gesamtjahr. Kerkorian hatte sich mit dem früheren DaimlerChrysler-Konzern erfolglos einen langen Rechtsstreit geliefert. Er sah sich durch die Fusion der heute wieder getrennten Autobauer um eine Milliardensumme geschädigt. Als Grossaktionär von General Motors forderte er 2006 eine Allianz mit Renault, konnte sich jedoch nicht durchsetzen und baute die Beteiligung von rund zehn Prozent wieder ab.
Einer der reichsten Amerikaner
Zu Kerkorians Imperium gehören zahlreiche Firmenbeteiligungen, unter anderem kontrolliert er mit MGM Mirage die zweitgrösste Spielkasino-Kette der Welt. Sein Vermögen machte er vor allem in der Glücksspiel-Metropole Las Vegas. Der inzwischen 90-jährige Kerkorian benannte die Holding Tracinda mit Sitz in Los Angeles (Kalifornien) nach seinen Töchtern Tracy und Linda. Dem US-Magazin «Forbes» zufolge zählt er zu den zehn reichsten Amerikanern. (awp/mc/ps)