US-Notenbank: Aussetzung von Zinserhöhung hätte falsches Signal gegeben

Die Mehrheit der Mitglieder glaube jedoch nicht, dass das Langfristwachstum durch «Katrina» belastet werde. Die US-Notenbank hatte damals ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 3,75 Prozent erhöht.


«Schock abwarten»
Gegen die Entscheidung die Leitzinsen zu erhöhen stimmte jedoch Notenbank-Gouverneur Mark Olson. Es sprach sich für unveränderte Leitzinsen aus, da noch unklar sei wie sich der Hurrikan auf die Wirtschaft auswirke. Zunächst sollten nach seiner Einschätzung die Folgen auf die Wirtschaft durch diesen ernsten Schock abgewartet werden.


Kaum Bewegung nach den «Minutes»
An den Finanzmärkten sorgte die Veröffentlichung des Protokolls (Minutes) jedoch kaum für Bewegung. Der Kurs des Euro war bereits vor der Veröffentlichung der Minutes unter 1,20 US-Dollar gefallen. Nach der Bekanntgabe der Sitzungsdetails notierte er kaum veränd ert bei 1,1983 US-Dollar. Auch am US-Anleihenmarkt bewegten sich die Kurse kaum.


«Bedeutende Unsicherheit»
Ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum für die letzten Monate des Jahres 2005 senkte die US-Notenbank wegen «Katrina». Im Jahr 2006 dürfte sich angesichts der Wiederaufbaumassnahmen jedoch das Wirtschaftswachstum sich wieder beschleunigen. Es gebe jedoch eine «bedeutende Unsicherheit», die kurzfristig die Konjunkturindikatoren in den kommenden Monaten belasten dürfte. Im Jahr 2007 dürfte die Produktion dann wieder ein Niveau erreichen, wie sie es auch ohne den Wirbelsturm erreicht hätte.


Inflationsprognose für 2005 erhöht
Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank erhöhten ihre Inflationsprognose für 2005 und ihre Prognose für die Kerninflationsrate (ohne Energie und Lebensmittel) im Jahr 2006. Die Inflation insgesamt dürfte jedoch etwas unter den bisherigen Erwartungen liegen. Genaue Daten wurden jedoch nicht veröffentlicht.


Geldpolitische Anpassung und robustes Produktivitätswachstum
Die wirtschaftliche Aktivität in den USA werde weiter durch die geldpolitische Anpassung und das robuste Produktivitätswachstum gestützt, schreibt die Notenbank. Auch wenn die Energiepreise den Inflationsdruck erhöhten, blieben die Risiken für Inflation und Wirtschaftswachstum im Wesentlichen ausgeglichen. Einige Mitglieder wollten jedoch einem gewissen Gefühl Ausdruck verleihen, das bereits in einem bedeutenden Umfang eine geldpolitische Anpassung erfolgt sei. (awp/mc/gh)

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