US-Notenbank hebt Prognose für Wirtschaftswachstum an

Trotz der zuletzt etwas besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten erwarte man weiterhin ein moderates Wachstum. Die Erholung dürfte jedoch schwächer ausfallen als bei früheren Aufschwüngen nach einer schweren Rezession.

Hinsichtlich der Konjunkturentwicklung zeigte sich die Notenbank zuversichtlicher als noch im Januar. Für das Jahr 2010 erwarte man jetzt ein Wirtschaftswachstum von 3,2 bis 3,7 Prozent. Im Januar war die Fed noch von einer Spanne von 2,8 bis 3,5 Prozent ausgegangen. Für 2011 beliess sie ihre Prognose bei 3,4 bis 4,5 Prozent und für 2012 bei 3,5 bis 4,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote werde im laufenden Jahr zwischen 9,1 bis 9,5 Prozent liegen. Im Januar war noch eine höhere Spanne von 9,5 bis 9,7 Prozent prognostiziert worden.


Inflationsrate
Die Inflationsrate wird nach Einschätzung der Fed jedoch deutlich niedriger ausfallen als noch im Januar erwartet. Man erwarte jetzt eine Spanne von 0,9 bis 1,2 Prozent (Januar 1,1 bis 1,7%). Die Fed sieht jedoch mittelfristig keine Inflationsgefahren. Der Preisdruck werde durch die niedrige Kapazitätsauslastung und die niedrigen Inflationserwartungen gedämpft.


Die meisten Fed-Vertreter hatten sich auf der Sitzung dafür ausgesprochen mit dem Verkauf von Hypothekenpapieren noch einige Zeit zu warten. Ein Verkauf müsse jedoch irgendwann stattfinden. Die US-Notenbank hatte in der Finanzkrise Wertpapiere im Wert von rund 1,4 Billionen US-Dollar aufgekauft. Die Sitzung fand jedoch statt, bevor sich die Schuldenkrise in der Eurozone zuspitzte.


Künftige Ungleichgewichte
Ihren Leitzins hatte die Fed in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent belassen. Während neun Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses (FOMC) für die Entscheidungen stimmten, sprach sich einzig Thomas Hoenig erneut dagegen aus. Er warnte davor, weiterhin ein aussergewöhnlich niedriges Zinsniveau über einen längeren Zeitraum zu signalisieren. Dies sei nicht mehr notwendig, da so künftige Ungleichgewichte aufgebaut würden. Die Fed solle vielmehr den Leitzins im Sommer bis auf ein Prozent anheben. Dieses Niveau würde die Konjunktur immer noch ausreichend unterstützen. Thomas Hoenig ist Präsident der regionalen Notenbank von Kansas City.


Der Eurokurs stieg nach der Veröffentlichung der Minutes an und näherte sich der Marke von 1,24 Dollar an. Vor der Veröffentlichung hatte er noch 1,2350 Dollar gekostet. Der verbesserte Wachstumsausblick habe den Risikoappetit gestärkt, sagten Händler. Davon profitiere der Euro, da der Dollar als «sicherer Hafen» gelte. Der US-Aktienmarkt bewegte sich hingegen kaum.


Die Prognosen im Überblick (Veränderungen in Prozent):



(awp/mc/hfu/35)

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