US-Notenbank: Konjunkturausblick trübt sich deutlich ein
Zuletzt hatte die Fed noch ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 3,0 bis 3,5 Prozent veranschlagt. Die Währungshüter sprachen insgesamt von «enttäuschend langsamen» Fortschritten mit Blick auf das duale Ziel der Fed, den Arbeitsmarkt und die Inflation. Vor diesem Hintergrund hätten die meisten Mitglieder zusätzliche Stützungsmassnahmen für angemessen gehalten.
Geldschleusen noch mehr geöffnet
Die US-Notenbank hatte Anfang November ihre bereits extrem expansive Geldpolitik weiter gelockert und zur Stützung der Konjunktur den Ankauf von Staatsanleihen im Wert von zusätzlich 600 Milliarden US-Dollar beschlossen. Die Fed hatte den Schritt damals mit der schwachen Erholung der Konjunktur und einer zu geringen Inflationsrate begründet. Der Leitzins blieb mit Null bis 0,25 Prozent unverändert.
Pessimistischere Aussichten auch für 2011
Auch für das kommende Jahr zeigte sich die Fed nun deutlich pessimistischer. Für 2011 rechnet die Notenbank nun nur noch mit einem BIP-Wachstum von 3,0 bis 3,6 (bisher 3,5-4,2) Prozent. 2012 dürfte sich das Wachstum auf 3,6 bis 4,5 (3,5-4,5) Prozent beschleunigen und 2013 dann 3,5 bis 4,6 Prozent betragen. Das geringere Wachstum schlägt sich auch in den Projektionen für den Arbeitsmarkt nieder.
Verhaltene Marktreaktion
Auch die Perspektiven für den US-Arbeitsmarkt haben sich der Notenbank zufolge für die kommenden Jahre deutlich eingetrübt. So rechnet die Notenbank nun für 2010 mit einer Arbeitslosenquote von 9,5 bis 9,7 (9,2-9,5) Prozent. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote bei 9,6 Prozent. Auch 2011 dürfte die Quote mit nun 8,9 bis 9,1 (8,3-8,7) Prozent deutlich höher ausfallen als bisher veranschlagt. 2012 ist den Projektionen zufolge nur ein Rückgang auf 7,7 bis 8,2 (7,1-7,5) Prozent zu erwarten. Erst 2013 könnte die Marke von sieben Prozent mit 6,9 bis 7,4 Prozent wieder allmählich erreicht werden.
Inflationsdruck bleibt gering
Kaum Änderungen gab es unterdessen bei den Inflationsprojektionen. Diese wurden in der Kernrate ohne schwankungsanfällige Nahrungsmittel- und Energiepreise für die Jahre 2010 bis 2012 minimal angehoben. Der Inflationsdruck bleibt aber insgesamt gering. Die Märkte reagierten verhalten auf die Veröffentlichung des Protokolls. Die Wall Street blieb weiter deutlich in der Verlustzone, der Euro rutschte noch etwas weiter ab und die Kurs der US-Anleihen kletterten etwas nach oben. (awp/mc/ps/30)