US-Notenbank lässt Leitzins wie erwartet unverändert bei 2,00 Prozent

Dies heisst es in der Mitteilung der Fed vom Dienstagabend. Zuvor hatte der geldpolitsche Ausschuss der US-Notenbank (FOMC) wie von Volkswirten erwartet ihren Leitzins («Fed Funds Rate») bei 2,00 Prozent belassen. Damit hat die US-Notenbank zum zweiten Mal hintereinander den Leitzins nicht verändert. Zuvor hatte sie den Leitzins von 5,25 Prozent im August 2007 auf 2,00 Prozent reduziert.


Finanzmärkte weiter unter «bedeutsamen Stress»
Die wirtschaftliche Aktivität habe im zweiten Quartal zugenommen und sei teilweise durch Konsumausgaben und die Exporte gestützt worden, heisst es in der Mitteilung der US-Notenbank weiter. Der Arbeitsmarkt habe sich weiter abgeschwächt und die Finanzmärkte blieben unter «bedeutsamen Stress». In den nächsten Quartalen dürfte das Wirtschaftswachstum durch schärfere Kreditbedingungen, eine anhaltende Abschwächung am Häusermarkt und hohe Energiepreise belastet werden. In Zeitverlauf sollte das Wirtschaftswachstum durch die vorhergegangenen Zinssenkungen der US-Notenbank gestützt werden.


Inflationsausblick sehr unsicher
Die Inflation sei wegen des Anstiegs von Energie- und anderen Rohstoffpreisen derzeit hoch. Zudem seien auch einige Indikatoren für die Inflationserwartungen auf einem hohen Niveau. Die Inflation dürfte sich später in diesem Jahr und im kommenden Jahr abschwächen. Der Inflationsausblick bleibe aber sehr unsicher. Die Fed werde weiter die Entwicklungen in der Wirtschaft und an den Finanzmärkten genau beobachten und falls nötig handeln, um nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu gewährleisten. Wie bereits auf der vorangegangenen Sitzung stimmte der Gouverneur der regionalen Notenbank von Dallas, Richard W. Fisher, für eine Leitzinsanhebung. Die übrigen zehn Mitglieder sprachen sich für unveränderte Zinsen aus.


Neutrale Linie eingeschlagen
Die US-Notenbank hat mit ihrer Wortwahl nach der Zinsentscheidung laut Commerzbank eine neutrale Linie eingeschlagen. «Die Sorgen der Währungshüter sind dieselben wie bei der letzten Sitzung am 25. Juni», schreibt Commerzbank-Volkswirt Bernd Weidensteiner, in einer Studie. Die Risiken für das Wachstum und die Preisstabilität hielten sich die Waage. Die Commerzbank erwartet angesichts der fehlenden geldpolitischen Ausrichtung keine Leitzinserhöhung im laufenden Jahr.


Möglicherweise Zinserhöhung zur Jahreswende
Nach Einschätzung der UniCredit hat sich die Fed mit ihrem Kommentar weiter schrittweise auf eine Zinserhöhung hinbewegt. Darauf deute vor allem die Formulierung hin, dass die Inflation ein Grund zur «bedeutsamen Sorge» sei. Voraussetzung für eine Leitzinserhöhung sei jedoch ein anhaltendes Wirtschaftswachstum und ein Entspannung an den Finanzmärkten.


Dow Jones zieht deutlich an
An den Finanzmärkten stieg der Dow Jones Industrial Average (DJIA) deutlich angezogen. Der Eurokurs hat nach der Entscheidung weiter unter 1,55 US-Dollar notiert. Die Kurse von US-Staatsanleihen haben nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank (Fed) weiter im Minus notiert. (awp/mc/ps/34)

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