US-Notenbank sieht Anziehen der Wirtschaftsaktivität in den USA
Vor diesem Hintergrund hielt die US-Notenbank an ihrem expansiven Kurs fest, verlängerte jedoch ihr Wertpapierkaufprogramm bis ins kommende Jahr.
Zinsen bleiben unverändert – Einstimmiger Beschluss
Das extrem niedrige Zinsniveau von 0% bis 0,25% liess das Gremium unverändert, der Beschluss fiel einstimmig. Dies entsprach den Erwartungen von geldpolitischen Beobachtern. Die US-Notenbank hatte ihren Leitzins im Dezember 2008 auf das historische Tief nahe Null gesenkt und sich damit von der klassischen Zinspolitik verabschiedet. Der weniger wichtige Diskontsatz wurde bei 0,50% belassen.
«Sanfter Übergang» am Markt
Im Weiteren erklärte die Notenbank, die Käufe von Staatsanleihen, Hypothekenpapieren sowie Freddie-Mac- und Fannie-Mae-Schuldtitel fortzusetzen, um die Lage an den privaten Kreditmärkten zu verbessern. Die Kaufvolumen wurden unverändert gelassen. Allerdings kündigte das Gremium an, die Käufe von hypothekenbesicherten Wertpapieren und von Agency-Schuldtitel über 1,25 Bill USD bzw 200 Mrd USD zu verringern und damit zeitlich bis ins erste Quartal 2010 zu verlängern. Dadurch solle ein «sanfter Übergang» am Markt gewährleistet werden. Ursprünglich wären die Programme bis Jahresende gelaufen.
Bei der vorangegangenen Sitzung im August hatte der FOMC bereits eine zeitliche Streckung der Käufe von US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten über 300 Mrd USD angekündigt. Das Gremium bekräftigte, das die Treasury-Käufe damit im Oktober 2009 enden werden und nicht – wie ursprünglich anvisiert – im September.
Keine Hinweise auf Austieg aus expansiver Geldpolitik
Hinweise auf einen Ausstieg aus der sehr expansiven Geldpolitik lieferte das Gremium nicht. Der FOMC bekräftigte lediglich, dass Zeitpunkt und Ausmass der Käufe im Lichte der Entwicklung von Konjunktur und Finanzmarktbedingungen überprüft würden und der niedrige Leitzins wohl für einige Zeit auf einem aussergewöhnlich niedrigem Niveau bleiben werde.
«Die seit der FOMC-Sitzung im August eingehenden Informationen deuten darauf, dass die Wirtschaftsaktivität nach dem schweren Abschwung angezogen hat», heisst es in dem Begleittext. Damit zeigt sich die Notenbank etwas optimistischer als noch bei der vorangegangenen Sitzung, als lediglich von einer Stabilisierung der wirtschaftlichen Aktivität die Rede war.
Konsum bleibt eingeschränkt
Die Lage an den Finanzmärkten habe sich in den vergangenen Wochen weiter verbessert, und die Aktivität am Häusermarkt habe sich erhöht. Bei den Konsumausgaben scheine eine Stabilisierung einzusetzen, doch bleibe der Konsum durch die fortgesetzten Stellenverluste, das schwache Einkommenswachstum, die niedrigeren Haushaltsvermögen und die strafferen Kreditbedingungen eingeschränkt. Die Unternehmen bauten weiterhin Stellen ab und verringerten ihre Investitionen, allerdings in einem verlangsamten Tempo, stellte der FOMC fest. Zudem sieht das Gremium Fortschritte bei den Bemühungen der Unternehmen, ihre Lagerbestände den Umsätzen anzupassen.
Wirtschaftliche Aktivität bleibt noch einige Zeit schwach
Die wirtschaftliche Aktivität wird dem Gremium zufolge für einige Zeit schwach bleiben. Es sei aber zu erwarten, dass die Massnahmen zur Stabilisierung der Finanzmärkte und -institute, der fiskalische und geldpolitische Stimulus sowie die Marktkräfte «eine Stärkung des Wirtschaftswachstums und eine graduelle Rückkehr zu einer höheren Ressourcenauslastung in einem Umfeld stabiler Preise unterstützen werden», heisst es in dem Statement.
Inflation bleibt gedämpft
Mit Blick auf die Inflation erklärte der FOMC, dass die beträchtliche wirtschaftliche Schwäche wahrscheinlich den Kostendruck dämpfen werde. Angesichts der stabilen langfristigen Inflationserwartungen gehe das Gremium davon aus, dass die Inflation für einige Zeit gedämpft bleiben werde. Unter diesen Umständen werde die US-Notenbank alle verfügbaren Mittel einsetzen, um eine wirtschaftliche Erholung zu fördern und die Preisstabilität zu sichern, bekräftigte der FOMC. Zudem würden die Höhe und die Zusammensetzung der Fed-Bilanz im Lichte der Finanzmarktentwicklung weiterhin genau beobachtet. (awp/mc/pg/33)