«Angesichts der Risiken für Wachstum und Inflation waren die Ausschussmitglieder unsicher darüber, wie stark und ob überhaupt eine weitere Straffung notwendig ist», heisst es in dem am Mittwochabend in Washington veröffentlichten Protokoll der Sitzung des zinsgebenden Offenmarktausschusses vom 10. Mai. Die Fed hatte ihren Leitzins im Mai zum 16. Mal in Folge um 0,25 Prozentpunkte auf jetzt 5,00 Prozent angehoben.
Besorgt über Inflation
Besorgt zeigten sich die Notenbanker über die Inflationsgefahren. Eine Reihe von Faktoren erhöhe die Risiken für die Preisstabilität. Erwähnt wurden der Anstieg der Energie- und Rohstoffpreise sowie der schwächere Dollar. Die Kerninflation – bei der die Energiepreise ausgeklammert werden – ist nach Einschätzung einiger Ausschussmitglieder «am oberen Ende» der akzeptablen Bandbreite.
Inflationserwartungen sind gestiegen
Die Inflationserwartungen «sind etwas gestiegen – eine Entwicklung, die bei der Geldpolitik berücksichtigt und genau beobachtet werden muss», heisst es im Protokoll. Allerdings sei der Anstieg «gering» ausgefallen. Sorgen bereitet den Notenbankern auch die Konjunkturentwicklung. Das Risiko eines schwächeren Wirtschaftswachstums sei durch die jüngsten Zinserhöhungen gestiegen. Auch die Abkühlung des Immobilienmarktes könne das Wachstum gefährden, heisst es im Protokoll.
Sinkender Eurokurs
Der Eurokurs gab nach Veröffentlichung des Protokolls bis auf 1,2801 Dollar nach. Zuvor hatte er bei 1,2835 Dollar gelegen. Die Kurse an den amerikanischen Aktienmärkten drehten kurzzeitig ins Minus. Die Kurse der US-Staatsanleihen gaben leicht nach. (awp/mc/ab)