US-Notenbankchef Bernanke fordert Verschärfung der Finanzaufsicht

Zudem müssten die Regularien für die gesamte Finanzinfrastruktur so gestärkt werden, damit sie auch Krisensituationen überstehen kann. Die Vorgaben für die Geldbranche dürften zudem nicht Auf- oder Abschwünge der Wirtschaft künstlich verschärfen, forderte Bernanke. Hätte es all dies schon vor zwei oder drei Jahren gegeben, «würden wir heute besser dastehen», sagte der Zentralbankchef. Das Risikomanagement des Privatsektors und der Behörden in den USA und anderen Industrieländern habe nicht dafür gesorgt, dass hereinströmendes Kapital umsichtig investiert werde. Dies sei «ein Versagen gewesen, das zu einer mächtigen Umkehr der Stimmung unter Investoren und zum Einfrieren der Kreditmärkte führte».


«Enormes Problem»
Bernanke unterstrich seine Einschätzung, nach der eine baldige Gesundung der Wirtschaft von der Erholung des Finanzsektors abhänge. Funktioniere das Bankenwesen bald wieder normal, gebe es eine gute Chance, dass die Rezession noch in diesem Jahr Ende und die amerikanische Wirtschaft 2010 wieder wachse. Der Notenbankchef nannte es ein «enormes Problem», dass manche Finanzinstitutionen so gross und mächtig geworden seien, dass ihr Zusammenbruch das gesamte Finanzsystem mit in den Abgrund reissen könnte. Solche Institute müssten in Zukunft besser überwacht werden.


Beitrag für seltenere und weniger heftige Turbulenzen
Die vorgeschlagenen Schritte könnten Finanzkrisen in Zukunft nicht völlig verhindern, räumte Bernanke ein. Sie seien aber ein Beitrag, damit Turbulenzen seltener auftreten und weniger heftig ausfielen. Dies werde helfen, dass die nationale wie auch die internationale Wirtschaft in Zukunft besser funktionierten. (awp/mc/pg/28)

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