US-Ölpreis bleibt in Reichweite von Rekordstand

Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zur Auslieferung im Oktober sank am Mittag leicht um 13 Cent auf 79,78 Dollar. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent ging um 37 Cent auf 77,31 Dollar zurück. Händler begründeten den Rückgang mit Gewinnmitnahmen. Allerdings halte die Sorge vor möglichen Produktionsausfällen in Folge eines neuerlichen Sturms im Golf von Mexiko den Ölpreis weiterhin auf einem hohen Niveau.

80-Dollar-Marke kurzfristig durchbrochen
«Die Hausse am Ölmarkt hält weiter an», betonte Experte Eugen Weinberg von der Commerzbank. Ein unerwartet kräftiger Rückgang der US-Rohöllagerbestände hatte den Ölpreis am Mittwochnachmittag in der Spitze bis auf 80,18 Dollar getrieben. Der alte Rekord von 78,77 Dollar wurde damit deutlich übertroffen. Der Ölpreis habe damit kurzfristig die psychologisch wichtige Marke von 80 US-Dollar durchbrochen, sagte Weinberg. Er hält das jetzige Niveau allerdings angesichts der Abschwächung des Wirtschaftswachstums in den USA für nicht nachhaltig. In den nächsten Tagen sei mit einem volatilen Verlauf zwischen etwa 78 und 82 Dollar je Barrel und dann mit einem starken Preisverfall zu rechnen.

US-Rohölbestände zurückgegangen
Nach dem überraschend deutlichen Rückgang der Rohölvorräte der USA am Vortag richtet sich der Blick am Nachmittag auf die Lagerdaten für Erdgas. Die US-Bestände an Rohöl waren in der vergangenen Woche um über sieben Millionen Barrel zurückgegangen, während Experten mit einem wesentlich geringeren Rückgang um drei Millionen Barrel gerechnet hatten.

OPEC-Rohölpreis deutlich gestiegen
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist unterdessen deutlich gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel aus den OPEC-Fördergebieten am Mittwoch im Durchschnitt 74,21 Dollar und damit 1,08 Dollar mehr als am Dienstag. Die OPEC berechnet ihren so genannten Korbpreis auf der Basis zwölf wichtiger Sorten des Kartells. Die OPEC hatte am Dienstag eine geringfügige Erhöhung ihrer Förderquoten um 500.000 Barrel täglich beschlossen, um den drastischen Preisanstieg der letzten Wochen zu bremsen. Dies wurde jedoch von den Märkten als zu gering angesehen. (awp/mc/ar)

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