In New York wird mittlerweile auch ein Anstieg über 70 Dollar nicht mehr ausgeschlossen. «Falls die Rahmenbedingen so bleiben wie sie jetzt sind, oder es gar zu Raffinerieausfällen kommt, wird der Ölpreis bis zum Ende des Jahres über 70 Dollar steigen», sagte Kevin Kerr, Präsident von Kerr Trading International. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage dürfte der Ölpreis bereits zum Ende dieser Woche bei 62,50 Dollar liegen, sagte Phil Flynn, Analyst bei Alaron Trading.
Keine Gründe
Neben den «sicherlich vorhandenen spekulativen Elementen» an den Ölmärkten gebe es derzeit hinreichend fundamentale Gründe für den Höhenflug des Ölpreises, heißt es in einer Analyse der Commerzbank. Die Sorge vor Kapazitätsengpässe in den US-Raffinerien zeige sich dabei als einer der grössten Preistreiber. Mit der robusten Weltwirtschaft würden die Ölförderländer zudem an ihrer Kapazitätsgrenze arbeiten.
Neuer iranischer Präsident beunruhigt Märkte
Die überraschende Wahl des als ultra-konservativ geltenden Mahmud Ahmadinedschad zum neuen iranischen Präsidenten hat die ohnehin labilen Ölmärkte nach Einschätzung der HSH Nordbank weiter beunruhigt. Ahmadinedschad habe bereits kurz nach seiner Wahl am Wochenende die Überprüfung aller Ölförder- und Exportverträge angekündigt, hiess es in einer am Montag veröffentlichten Analyse der HSH Nordbank. Die Experten gehen aber nicht davon aus, dass die neue Regierung die Energiepolitik des Iran grundlegend ändern wird. (awp/mc/as)