US-Ölpreis fällt knapp unter 53 Dollar zurück
Unerwartet robuste US-Konjunkturdaten hatten die Ölpreise am Freitagnachmittag um mehr als zwei Dollar in die Höhe getrieben. Nun sorgen Händlern zufolge positive Daten aus China – nach den USA der zweitgrösste Ölnachfrager – und Indien für gute Stimmung. Die Einkaufsmanagerindizes sind im April das erste Mal seit Juli 2008 über die wichtige Marke von 50 Punkten gestiegen. Das lasse die Hoffnung wachsen, dass die Konjunkturprogramme der Regierungen Früchte tragen und die Erholung an Fahrt gewinne, sagten Börsianer. Vor den am Nachmittag anstehenden Daten vom US-Immobilienmarkt herrsche allerdings Zurückhaltung.
Eindeckung von Shortpositionen
Auch die Commerzbank sieht die jüngsten Gewinne an den Rohstoffmärkten der Hoffnung auf eine Abschwächung der Konjunkturabschwächung geschuldet. Analyst Eugen Weinberg bleibt allerdings skeptisch. «Noch fehlen die handfesten Beweise dafür, dass die Konjunktur bald anspringt», schrieb der Experte in einem aktuellen Kommentar. Einen Ausbruch nach oben aus der für die nächsten Wochen erwarteten Handelsspanne zwischen 45 und 55 Dollar hält Weinberg angesichts der negativen Fundamentaldaten für unwahrscheinlich. «Auch dürfte der Anstieg teilweise auf die Eindeckung von Shortpositionen zurückzuführen sein.»
OPEC-Öl teurer
Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) ist gestiegen. Nach Berechnung des OPEC-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 50,41 US-Dollar und damit fünf Cent mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells. (awp/mc/ps/22)