US-Ölpreis legt vor Beginn der Reisewelle in den USA erneut zu

Die Anleger fürchten vor dem Beginn der Reisewelle in den USA einen zu geringen Zuwachs bei den amerikanischen Benzinreserven, hiess es von Händler. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete im Mittagshandel 65,66 US-Dollar und damit 15 Cent mehr als am Vortag. Rohöl der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 39 Cent auf 69,90 Dollar je Fass.

Angst vor Engpässen bei der Versorgung
Im Durchschnitt erwarten Rohstoffexperten einen leichten Anstieg der wichtigen Benzinreserve um 1,25 Millionen Barrel. Wenige Tage vor dem Beginn der Ferien-Saison in den USA gebe es aber nach wie vor die Sorge, dass der traditionell sprunghafte Anstieg des Benzinverbrauchs zu Engpässen bei der Versorgung führen könnte, sagte ein Händler und begründete damit den Preisanstieg an den Ölmärkten.

Ölarbeiter-Streik in Nigeria und Iran-Konflikt halten Preis oben
Selbst ein überraschend starker Anstieg der Lagerbestände in der grössten Volkswirtschaft der Welt dürfte die Ölpreise allenfalls nur leicht unter Druck setzen. Nach wie vor gebe es den Streik der Ölarbeiter im afrikanischen Förderland Nigeria und den weiter schwelenden Atomkonflikt mit dem Iran, so der Händler. Beides spreche gegen einen deutlichen Rückgang der Ölpreise.

Förderung auf grösstem US-Ölfeld massiv gedrosselt
Zudem hatte der britische Ölkonzern BP die Förderung auf dem grössten Ölfeld der USA zu Beginn der Woche massiv gedrosselt. Seitdem läuft mit Hochdruck die Suche nach der Ursache für ein Leck in einer Wasserleitung. «Die Störung wird sicherlich noch einige Tage andauern», sagte ein Konzernsprecher. Die Wasserleitung befinde sich in einer Anlage in der Rohöl, Gas und Wasser getrennt werden.

OPEC-Rohölpreis steigt weiter
Auch der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist weiter gestiegen. Nach Berechnungen des OPEC-Sekretariats in Wien kostete ein Barrel (159 Liter) aus der Förderung des Kartells im Durchschnitt 66,50 US-Dollar. Das waren 40 Cent mehr als am Vortag. Die OPEC ermittelt den so genannten Korbpreis auf Grundlage von elf wichtigen Sorten aus eigener Förderung. (awp/mc/ar)

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