US-Regierung will 200 Mrd. Dollar für Hypotheken mobilisieren

Den Hypothekenaufkäufer Fannie Mae und Freddie Mac soll es ermöglicht werden, mehr Geld in Hypothekenpapiere zu investieren, teilten die beiden Unternehmen und deren Aufsichtsbehörde OFHEO mit. Hierzu werde die Mindestkapitalquote entsprechend gesenkt werden. Insgesamt solle der Plan bis zu 200 Milliarden Dollar für den schwächelnden Markt mobilisieren.


Eigenheimbesitzern helfen, Fundament des Marktes stärken
Die Lockerung solle es den beiden Unternehmen ermöglichen, mit ihrem bestehenden Kapitalpolster von 20 Milliarden Dollar mehr Kredite aufzukaufen und so dem schwachen US-Immobilienmarkt wieder auf die Beine zu helfen. Finanzminister Henry Paulson sagte, das zusätzliche Kapital werde den Eigenheimbesitzern helfen und zugleich die Fundamente des Hypothekenmarktes stärken. Mit dem frischen Geld sollen vor allem bedrohte Hypothekenkredite aufgekauft werden, um den Hausbesitzern eine Umfinanzierung zu ermöglicht. Die Hypothekenaufkäufer erwerben von Banken die Darlehen, bündeln sie in Wertpapieren und verkaufen diese an Investoren weiter. Im vergangenen Jahr rutschten beide Unternehmen tief in die roten Zahlen. Gegen beide laufen wegen möglicher Manipulationen bei Immobilienwerten Untersuchungen des New Yorker Generalstaatsanwalts Andrew Cuomo.


Weitere Lockerung möglich
Die Aufsichtsbehörde hatte von Fannie Mae und Freddie Mac bisher verlangt, ihre Kredite mit 30 Prozent mehr Eigenkapital zu unterlegen als andere Institute. Diese Quote wird nun auf 20 Prozent gesenkt. Über eine weitere Lockerung will die Behörde zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Zudem wird beiden Unternehmen erlaubt, künftig auch so genannte Jumbo-Hypotheken zu kaufen. Die bisherige Obergrenze von 417.000 Dollar wurde auf 729.750 Dollar angehoben. Weiteres Kapital sollen Fannie Mae und Freddie Mac nun durch Aktienverkäufe oder Dividendenkürzungen mobilisieren.


Freddie Mac und Fannie Mae hinter 40 % aller Hypotheken
Bereits Ende Februar hatte die Aufsichtsbehörde die Regeln für Freddie Mac und Fannie Mae gelockert und die zuvor geltende Obergrenze für deren Geschäft aufgehoben. Die staatlich beaufsichtigten Finanzierer dürfen angesichts des eingebrochenen Marktes nun mehr Hypotheken aufkaufen. Die zwei von der öffentlichen Hand gegründeten Institute besitzen staatliche Kreditgarantien. Als grösste Geldquelle für US-Hauskredite stehen sie derzeit hinter rund 40 Prozent aller Hypotheken. (awp/mc/pg)

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