Der marktbreite S&P-500-Index büsste 2,69 Prozent auf 883,92 Zähler ein. An der Technologiebörse NASDAQ musste der Composite-Index Abschläge von 3,01 Prozent auf 1.664,19 Punkte verkraften. Der Auswahlindex NASDAQ 100 fiel um 2,73 Prozent auf 1.339,83 Zähler.
Auch ohne entscheidende neue Nachrichten ragten die Papiere von General Motors (GM) mit heftigen Kursschwankungen hervor. Nachdem die Aktien des insolvenzbedrohten Autobauers zum Handelsstart ihre Talfahrt fortgesetzt hatten und bis auf 1,00 US-Dollar gefallen waren, zogen sie im Handelsverlauf unwiderstehlich an. Nach einem Tageshoch bei 1,35 Dollar kamen die Titel wieder etwas zurück, schlossen aber 5,22 Prozent höher bei 1,21 Dollar, was ihnen den Tagessieg im Dow bescherte. Zuletzt teilte die Gewerkschaft Canadian Auto Workers (CAW) mit, bei den Gesprächen um weitere Zugeständnisse der Arbeitnehmer, wie sie die kanadische Regierung zur Rettung des Unternehmens gefordert hatte, gebe es bislang kaum Fortschritte. Aus Kreisen hiess es zudem, GM plane ebenso wie der Konkurrent Chrysler, der bereits Insolvenz angemeldet hatte, sich von bis zu 3.000 Händlern zu trennen.
Papiere von Ford verloren hingegen 1,00 Prozent auf 4,96 Dollar. Der ebenfalls verlustreiche GM-Konkurrent, der aber bislang ohne Staatshilfen auskommt, nahm mit seiner angekündigten Ausgabe neuer Aktien rund 1,4 Milliarden Dollar frisches Kapital ein. Über eine noch mögliche Mehrzuteilung kann der zweitgrösste US-Autobauer weitere 45 Millionen Aktien verkaufen und so nochmals 214 Millionen Dollar einsammeln. Das Geld soll unter anderem für Verpflichtungen gegenüber dem Gesundheitsfonds für Betriebsrentner verwendet werden.
Am Dow-Ende ging es für Titel der Bank of America um 10,21 Prozent auf 11,01 Dollar nach unten. Citigroup-Papiere verzeichneten Abschläge von 6,83 Prozent auf 3,41 Dollar, Aktien von JPMorgan verloren 3,70 Prozent auf 34,05 Dollar.
Die Zahlenvorlage sorgte bei Papieren von Applied Materials für Abschläge von 4,27 Prozent auf 10,99 Dollar. Der weltgrösste Chipausrüster musste im vergangenen Quartal einen Verlust hinnehmen, da Kostensenkungen den steilen Umsatzabsturz nicht wettmachen konnten. Das Unternehmen rechnet bis zum Ende des im Oktober auslaufenden Geschäftsjahres mit dem Abbau von 2.300 Stellen – bisher war nur von 2.000 Arbeitsplätzen die Rede gewesen. Laut Analyst Benedict Pang von Caris & Co enthielten die Zahlen wenig Überraschungen.
Intel-Aktien fielen trotz Verhängung eines Rekord-Bussgelds durch die Europäische Union (EU) um nur leichte 0,53 Prozent auf 15,13 Dollar, nachdem sie in den vergangenen Tagen schon deutlich zurückgekommen waren. Die EU-Kommission hatte den weltgrössten Chiphersteller wegen Marktmissbrauchs mit einem Bussgeld in Höhe von 1,06 Milliarden Euro belegt. Die Wettbewerbshüter sahen es als erwiesen an, dass der US-Konzern seinen kleineren Konkurrenten AMD aus dem Markt drängen wollte, der deswegen geklagt hatte. Intel habe dazu illegale, wettbewerbsschädigende Methoden benutzt, sagte Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes. «Das ist das höchste Bussgeld, das wir jemals beschlossen haben.» Millionen Verbraucher in Europa seien über fünf Jahre hinweg betroffen gewesen – die Höhe des Bussgeldes sollte deshalb keine Überraschung sein, betonte die Kommissarin. Intel kündigte eine Berufung an. AMD-Aktien gewannen 0,69 Prozent auf 4,38 Dollar.
Titel der eher defensiven Pharmabranche stemmten sich abermals gegen den negativen Markttrend. Merck & Co gewannen 2,76 Prozent auf 25,67 Dollar, Pfizer legten dahinter um 2,28 Prozent auf 15,27 Dollar zu. Johnson & Johnson verteuerten sich um 0,27 Prozent auf 55,15 Dollar.
Eine positive Studie liess Papiere von Home Depot um 0,77 Prozent auf 24,83 Dollar steigen. Die Citigroup hatte die Titel der Baumarktkette von «Hold» auf «Buy hochgestuft. Die Gewinnschätzungen für das Unternehmen könnten sich als zu konservativ erweisen, hiess es in der Studie. (awp/mc/pg/33)