US-Schluss: Deutliche Verluste – Konjunktursorgen

Zudem liess ein Sprecher des Weissen Hauses wissen, die Arbeitslosenquote in den USA werde in den kommenden Monaten wahrscheinlich auf zehn Prozent steigen.


Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) schloss mit Verlusten von 2,35 Prozent bei 8.339,01 Zählern und damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende Mai. Der marktbreite S&P-500-Index büsste 3,06 Prozent auf 893,04 Punkte ein. An der Technologiebörse NASDAQ fiel der Composite-Index um 3,35 Prozent auf 1.766,19 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gab 3,03 Prozent auf 1.426,61 Zähler ab.


Aktien des Aluminiumkonzerns Alcoa verloren nach Bekanntwerden der Fusionspläne von Xstrata mit Anglo American deutliche 8,91 Prozent auf 10,02 US-Dollar. Börsianern zufolge würde ein solcher Zusammenschluss, der hinter dem geplanten teilweisen Zusammengehen von Rio Tinto und BHP Billiton einen der grössten Minenkonzerne der Welt schmieden würde, die Metallindustrie gehörig durchschütteln.


Ölwerte gehörten ebenfalls zu den Verlierern, nachdem fallende Ölpreise bereits in Europa die Konkurrenz unter Druck gesetzt hatten. Der gestiegene Dollarkurs und die schwachen europäischen Aktienmärkte hätten den Ölpreis belastet, sagte ein Händler. Eingedämmt wurden die Verluste beim Ölpreis aber durch erneute Angriffe nigerianischer Rebellen auf Öl-Pipelines im Nigerdelta. ExxonMobil gaben 3,11 Prozent auf 68,84 Dollar ab, Chevron Corp. verbilligten sich um 3,38 Prozent auf 65,76 Dollar. ConocoPhillips büssten 5,91 Prozent auf 40,43 Dollar ein.


Walgreen-Titel fielen nach Vorlage schwacher Zahlen um 5,70 Prozent auf 29,64 Dollar. Der Apothekenbetreiber verfehlte im dritten Geschäftsquartal mit einem unerwartet deutlichen Nettogewinnrückgang die Markterwartungen. Nun sollen Stellen gestrichen, weniger neue Geschäfte eröffnet und das Sortiment soll weiter reduziert werden, um unter dem seit Februar amtierenden Chef Gregory Wasson wieder zu zweistelligen Wachstumsraten zurückzukehren. Die Titel des Konkurrenten Rite Aid verloren 2,33 Prozent auf 1,26 Dollar, für Papiere von CVS Caremark ging es um 2,01 Prozent auf 31,13 Dollar nach unten.


Im Technologiesektor brachen die Papiere des insolventen Telekomzulieferers Nortel Networks um 58,28 Prozent auf 0,068 Dollar ein. Am Höhepunkt des Dotcom-Booms Anfang des Jahrtausends hatte das Papier einmal fast 900 Dollar gekostet. Das Unternehmen steht vor dem Ausverkauf. So soll das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks für 650 Millionen Dollar das Geschäft mit Technik für Mobilfunk-Netze des vor allem in den USA verbreiteten CDMA-Standards und des Zukunfts-Formats LTE übernehmen. Über weitere Unternehmensteile werden Gespräche mit Interessenten geführt, wie Nortel bereits am Freitagabend mitgeteilt hatte.


Anteilsscheine von Marvell Technology hielten sich nach Anhebung des Umsatzausblicks nur anfangs gut, schlossen letztlich aber 4,58 Prozent tiefer bei 11,47 Dollar. Der Chiphersteller erwartet im zweiten Quartal nach bislang 540 bis 580 Millionen Dollar nun einen Umsatz von 600 bis 630 Millionen Dollar. Grund sei eine Verbesserung der Nachfrage. (awp/mc/ps/32)

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