US-Schluss: Deutliche Verluste – Sorgen um Schuldenkrise
Auch von Seiten der Konjunktur kamen keine beruhigenden Nachrichten. So hatte sich das Geschäftsklima in der Region Philadelphia im Mai weniger stark als gedacht aufgehellt. Ferner ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gestiegen.
Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) näherte sich wieder rasant der Marke von 10.000 Punkten. Am Ende notierte er 3,60 Prozent tiefer bei 10.068,01 Punkten und damit nur knapp zwei Punkte über seinem Tagestief. Für den Leitindesx bedeutete dies den dritten Verlusttag in Folge. Der breiter gefasste S&P-500-Index sackte um 3,90 Prozent auf 1.071,59 Punkte ab. An der Nasdaq fiel der Composite-Index um 4,11 Prozent auf 2.204,01 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index sank um 3,91 Prozent auf 1.800,12 Zähler.
Derweil ist die Finanzreform von Präsident Barack Obama ein deutliches Stück nähergerückt. Mit 60 zu 40 Stimmen gab der Senat grünes Licht für den Schluss der Debatte über das Reformwerk – ein Hinweis darauf, dass die Gesetzesvorlage bei der Schlussabstimmung die nötige Mehrheit finden wird. Danach muss der Entwurf aber dann noch mit einer abweichenden, vom Repräsentantenhaus verabschiedeten Vorlage in Einklang gebracht werden.
Vor diesem Hintergrund standen Bankaktien einmal mehr im Mittelpunkt des Interesses. Goldman Sachs gaben 2,87 Prozent auf 136,08 US-Dollar nach. Papiere der Bank of America büssten gar 6,32 Prozent auf 15,28 Dollar ein und auch Titel von JPMorgan notierten 3,94 Prozent niedriger bei 37,83 Dollar. Die Anteilsscheine der Citigroup gaben um 4,72 Prozent auf 3,63 Dollar nach.
Zudem trennten sich die Anleger von Papieren, die als besonders konjunktursensibel gelten. So fielen die Aktien des Mischkonzerns General Electric (GE) um 5,79 Prozent auf 16,26 Dollar und die des Baumaschinenherstellers Caterpillar um 4,51 Prozent auf 58,67 Dollar. Titel des Flugzeugbauers Boeing gaben um 4,91 Prozent nach. Darüber hinaus sackten Aktien des Aluminiumherstellers Alcoa um 6,03 Prozent ab.
In diesem negativen Umfeld fielen auch die Aktien von Novell um 1,99 Prozent auf 5,91 Dollar. Medienberichten zufolge gibt es 20 Interessenten für eine Übernahme des Netzwerkspezialisten, der sich selbst zum Verkauf stellte und laut der Medienberichte nur noch in dieser Woche Gebote entgegen nehmen will.
Besser als der Markt schlugen sich die Aktien von Staples , die nur um 0,74 Prozent auf 21,38 Dollar nachgaben. Der Bürohändler hatte im ersten Quartal mit seinem um Sondereffekte bereinigten Gewinn die durchschnittlichen Markterwartungen übertroffen. Allerdings habe das Unternehmen auch einen glanzlosen Ausblick geliefert, schränkte ein Börsianer ein.
An ihrem ersten Tag an der Börse schnellten die Papiere von Accretive Health um 12,92 Prozent auf 13,55 Dollar in die Höhe. Der Ausgabepreis hatte bei 12,00 Dollar gelegen. Der Dienstleister unterstützt zum Beispiel Krankenhäuser bei der Verwaltung von Patientendateien. (awp/mc/gh/00)