Erfreuliche Konjunkturdaten hätten ebenfalls zu der positiven Stimmung beigetragen. So hat sich das Verbrauchervertrauen im September überraschend aufgehellt. Schliesslich hätten auch Schnäppchenjäger zugegriffen und die tiefen Kursniveaus für Zukäufe genutzt.
Somit gewann der Dow Jones Industrial 4,68 Prozent auf 10.850,66 Zähler. Am Vorabend war der Index allerdings um knapp sieben Prozent eingebrochen. Der marktbreite S&P-500-Index rückte um 5,27 Prozent auf 1.164,72 Zähler vor. An der NASDAQ kletterte der Composite-Index um 4,97 Prozent auf 2.082,33 Punkte. Für den NASDAQ 100 ging es um 5,91 Prozent auf 1.584,60 Punkte nach oben.
Die am Vortag stark von den Anlegern abgestraften Finanztitel führten die Erholung im Dow an. So schossen die Papiere von JPMorgan um 13,90 Prozent auf 46,70 US-Dollar hoch, und Aktien der Bank of America gewannen 15,70 Prozent auf 35,00 Dollar. Die Papiere der Citigroup verteuerten sich um 15,55 Prozent auf 20,51 Dollar. Analysten bezeichneten zwar den am Vortag bekannt gegebenen Kauf weiter Teile der viertgrössten US-Bank Wachovia als strategischen Gewinn. Mit Blick auf die Integrationsrisiken und das schwankungsanfällige Marktumfeld meldeten sie jedoch auch Zweifel an. Wachovia-Titel machten indes mit einem satten Plus von 90,22 Prozent auf 3,50 Dollar ihre hohen Verluste vom Montag wieder wett.
Aktien der in San Francisco beheimateten Bank Wells Fargo rückten derweil um 12,87 Prozent auf 37,53 Dollar vor. Analyst David George von Robert W. Baird & Co. hob die starke Bilanz des Instituts hervor. Am Rande des turbulenten Geschehens in der Finanzbranche senkte Analystin Lauren Smith von Keefe, Bruyette & Woods indes ihre Gewinnschätzungen für das vierte Quartal von Morgan Stanley von einem Dollar auf 87 Cent. Die Expertin begründete den Schritt mit dem schwachen operativen Umfeld und der milliardenschweren Kapitalspritze durch den neuen Grossaktionär, den japanischen Finanzkonzern Mitsubishi UFJ. Dessen Einstieg bei Morgan Stanley verringere den Wert der Aktien bisheriger Anteilseigner. Titel der US-Bank legten gleichwohl überdurchschnittliche 9,58 Prozent auf genau 23,00 Dollar zu.
Aktien von Circuit City hingegen litten unter einer negativen Studie und brachen am Handelsplatz NYSE Arca um 33,63 Prozent auf 0,75 Dollar ein. RBC hat die Titel des US-Elektronik-Einzelhändlers von «Sector Perform» auf «Underperform» abgestuft und das Kursziel von 3,00 auf 1,00 US-Dollar gekappt. Die Wahrscheinlichkeit steige, dass Circuit City Gläubigerschutz beantragen muss, schrieb Analyst Scot Ciccarelli. Dies könnte der Fall sein, wenn sich das Urlaubsgeschäft als schwach erweisen sollte oder die Lieferanten ihre Kreditbedingungen verschärfen.
An der NASDAQ jedoch verhalf ein positiver Analystenkommentar den Aktien von Apple und Amazon.com zu deutlichen Gewinnen. Titel des Computerherstellers erholten sich etwas von ihren deutlichen Vortagsverlusten und rückten um 7,98 Prozent auf 113,66 Dollar vor. Für die Titel des weltgrössten Online-Einzelhändlers ging es gar um 14,85 Prozent auf 72,76 Dollar nach oben. Laut David C. Bailey von Goldman Sachs waren die jüngsten Kursverluste zu hoch ausgefallen.
Die Analysten von Piper Jaffray stuften schliesslich die Aktien von Intel von «Neutral» auf «Buy» hoch und behielten das Kursziel von 22 Dollar bei. Der Wert sei ein «solides Investment in einer unsicheren Welt», schrieb Analystin Auguste P. Richard. Intel-Papiere gewannen 8,45 Prozent auf 18,73 Dollar. (awp/mc/ps/02)