US-Schluss: Dow im Minus – Geldpolitik könnte enttäuschen

Dies hat das «Wall Street Journal» auf seiner Internetseite ohne Quellenangabe berichtet. Die Ankäufe sollen sich über mehrere Monate strecken und ein Volumen von mehreren hundert Milliarden US-Dollar haben. Der Bericht deute auf ein weniger aggressives Vorgehen der Notenbank hin als gemeinhin erwartet, hiess es. Die Notenbank wird ihre geldpolitischen Entscheidungen am kommenden Mittwoch bekanntgeben. Gewinne bei den Finanzwerten dämmten das Minus jedoch ein. Zudem hatten in den Vereinigten Staaten die Verkäufe neuer Häuser im September etwas stärker zugelegt als gedacht.


Zum Handelsschluss verringerte der Dow Jones seine zwischenzeitlich deutlichen Verluste und gab am Ende nur noch um 0,39 Prozent auf 11.126,28 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 0,27 Prozent auf 1.182,45 Punkte. Technologiewerte hingegen legten mehrheitlich zu; hier sorgte ein Kurssprung bei den Papieren des Breitband-Chiphersteller Broadcom für bessere Laune. So stieg an der Technologiebörse Nasdaq der Composite-Index um 0,24 Prozent auf 2.503,26 Punkte und der Nasdaq 100 rückte um 0,32 Prozent auf 2.125,88 Punkte vor.


Unter Druck gerieten im Dow-Jones-Index vor allem die konjuktursensiblen Aktien. Anteilsscheine des Computer-Konzerns Hewlett-Packard und des Einzelhändlers Wal-Mart Stores etwa sanken um 1,30 respektive 1,26 Prozent.


Titel des drittgrösste US-Ölkonzers ConocoPhillips konnten nicht von guten Quartalszahlen profitieren, sie fielen um 1,22 Prozent. Die Aktien besässen nicht mehr viel Potenzial nach oben, erklärte ein Börsianer die Kursbewegung. Ein anderer verwies auf den wieder stärkeren Dollar, der auf die Rohstoffpreise drücke. Insofern verloren auch Papiere der Branchenkollegen Chevron und ExxonMobil 0,99 respektive 1,29 Prozent. Papiere des Aluminiumproduzenten Alcoa sanken um 1,32 Prozent auf 12,70 Dollar.


Zu den Gewinnern im Dow zählten die Papiere von Procter & Gamble , die um 0,35 Prozent auf 63,08 Dollar stiegen. Der Ertrag des weltgrössten Konsumgüterkonzerns aus dem fortgeführten Geschäft hatte im abgelaufenen Quartal stärker als vom Konzern prognostiziert und den meisten Analysten vorhergesagt zugelegt. Der Umsatz war im ersten Geschäftsquartal auch dank der Nachfrage in den Schwellenländern gestiegen.


Die jüngst arg gebeutelten Finanzwerte setzen indes ihren Erholungskurs fort. So verteuerten sich die Aktien der Bank of America an der Dow-Spitze um 2,12 Prozent auf 11,54 Dollar und die von American Express um 1,45 Prozent auf 40,68 Dollar.


Ausserhalb des Leitindex sackten die Papiere von Whirlpool um 4,12 Prozent auf 81,04 Dollar ab. Die Produkte des weltgrössten Herstellers von Hausgeräten hatten sich nach einer Phase der Erholung von der Wirtschaftskrise in der ersten Jahreshälfte zuletzt wieder schlechter verkauft.


Aktien von Sprint Nextel wurden noch stärker auf Talfahrt geschickt, sie verloren 9,85 Prozent auf 4,30 Dollar. Die Mobilfunkgesellschaft hatte im dritten Quartal erneut einen Millionenverlust erlitten. Das Unternehmen bekommt seine operativen Kosten nicht in den Griff. Papiere des Kabelnetzbetreibers Comcast hingegen verteuerten sich um 3,21 Prozent auf 20,27 Dollar. Da die Kunden bei teureren Produkten zugegriffen hatten, übertrafen im abgelaufenen Quartal der Gewinn und die Erlöse die durchschnittlichen Markterwartungen. Aktien von Broadcom schnellten gar um 11,66 Prozent in die Höhe. Der Breitband-Chiphersteller hatte überraschend für das vierte Quartal einen Umsatzanstieg prognostiziert. (awp/mc/ss/28)

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