Der US-Leitindex Dow Jones brach nach drei positiven Handelstagen in Folge zum Wochenauftakt um 3,56 Prozent auf 7.841,73 Zähler ein und schloss wieder unter der technisch bedeutenden 8.000-Punkte-Marke. Alle 30 Werte endeten tiefer. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 4,28 Prozent auf 832,39 Punkte. An der NASDAQ-Börse schloss der Composite-Index 3,88 Prozent tiefer bei 1.608,21 Zählern. Der technologielastige Auswahlindex NASDAQ 100 rutschte um 3,29 Prozent auf 1.309,37 Zähler ab.
Finanzwerte blieben mit der Bilanz der Bank of America (BoA) im Fokus. Zwar hatte das Institut, das noch den Kauf der Investmentbank Merrill Lynch und der Hypothekenfirma Countrywide verdaut, einen deutlich über den Analystenprognosen liegenden Gewinn für das erste Quartal präsentiert. Allerdings sieht die Bank «extrem schwierige Herausforderungen» vor sich und bezeichnet vor allem die sich verschlechternde Kreditqualität als Problem. Dies brachte Börsianern zufolge den gesamten Bankensektor stark unter Druck. Nachdem sich das Branchenbarometer KBW Bankindex seit Anfang März mehr als verdoppelt hatte, stand nun ein Tagesminus von 15,35 Prozent zu Buche. Die BoA-Aktie brach am Dow-Ende um 24,34 Prozent auf 8,02 US-Dollar ein, die Papiere der Citigroup rutschten um 19,45 Prozent auf 2,94 Dollar ab.
Vor den Zahlen standen auch die Aktien des Technologiekonzerns IBM im Fokus. Mit einem Minus von 0,83 Prozent auf 100,43 Dollar war das Papier noch das Beste im Dow-Jones-Index. In einer ersten Reaktion auf das nach Börsenschluss vorgelegte Zahlenwerk zeigten sich Börsianer enttäuscht vor allem von einem stärker als prognostizierten Umsatzrückgang. Die Aktie rutschte im ausserbörslichen Geschäft zunächst unter 100 Dollar ab. Texas Instruments konnte dagegen mit Zahlen eine positive erste Reaktion auslösen.
Eli Lilly hielten sich nach Zahlen mit minus 2,25 Prozent auf 32,99 Dollar besser als der sehr schwache Gesamtmarkt. Der US-Pharmakonzern hatte zu Jahresbeginn der Wirtschaftskrise getrotzt und den Umsatz im ersten Quartal um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert. Damit hatte Eli Lilly laut Börsianern die Erwartungen des Marktes übertroffen. Der Gewinn war um 24 Prozent gewachsen.
Übernahmepläne bilden neben den Zahlen das zweite grosse Gesprächsthema. Explosionsartig sprangen die Aktien des Computerkonzerns Sun Microsystems mit 36,77 Prozent auf 9,15 Dollar nach oben. Nachdem sich der weltgrösste Computerhersteller IBM vor kurzem zurückgezogen hatte, will jetzt der Softwarehersteller Oracle den Konzern für insgesamt 7,4 Milliarden Dollar inklusive Schulden übernehmen. Das Sun-Management willigte ein. Je Aktie bietet Oracle 9,50 Dollar. Die Papiere von Oracle verbilligten sich um 1,26 Prozent auf 18,82 Dollar. (awp/mc/ps/29)