Die anderen wichtigen Indizes gingen getrieben von Hoffnungen auf ein baldiges Ende der Finanzkrise ebenfalls mit zweistelligen Gewinnen aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 11,58 Prozent auf 1.003,35 Zähler. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 11,81 Prozent auf 1.844,25 Zähler. Der NASDAQ 100 rückte um 12,58 Prozent auf 1.429,54 Zähler vor.
Nach acht Verlusttagen in Folge beim Dow Jones hofften die Anleger, dass der Tiefpunkt nahe sei, hiess es aus dem Markt. Ob dieser schon erreicht ist, darauf wollte sich Denis Amato von Ancora Advisors nicht festlegen. Dafür sei es trotz der deutlichen Gewinne an diesem Tag zu früh. Da die US-Anleihenmärkte und die Banken wegen des Feiertags «Columbus Day» geschlossen geblieben seien, sei es schwierig für die Anleger, die Reaktionen der Kreditmärkte auf die jüngsten Hilfsmassnahmen der US-Regierung und anderer wichtiger Regierungen für die Finanzbranche abzuschätzen.
Einige Bankentitel profitieren besonders von positiven Branchennachrichten. So schossen Titel von Morgan Stanley um 86,98 Prozent auf 18,10 US-Dollar nach oben. Die japanische Grossbank Mitsubishi UFJ Holdings (MUFG) hat den Einstieg bei der US-Investmentbank abgeschlossen. Wegen des Kursverfalls der Morgan-Stanley-Papiere in den vergangenen Tagen erhielten die Japaner jetzt bessere Konditionen, teilte MUFG mit. Für insgesamt neun Milliarden Dollar sichert sich die japanische Bank rund 21 Prozent an Morgan Stanley. Citigroup-Titel legten um 11,62 Prozent auf 15,75 Dollar zu. Für Papiere der Bank of America ging es um 9,20 Prozent auf 22,79 Dollar nach oben.
Wachovia-Aktien profitierten von der Erlaubnis der US-Notenbank für den Konkurrenten Wells Fargo , das Institut zu übernehmen. Sie stiegen um 13,59 Prozent auf 5,85 Dollar. Wells Fargo will Wachovia per Aktientausch im Wert von rund 15 Milliarden Dollar übernehmen und damit in die Spitze des US- Privatkundengeschäfts aufrücken. Wachovia hatte sich in der Finanzkrise massiv verspekuliert und steht vor weiteren hohen Milliardenverlusten. Wells Fargo schlossen mit plus 7,38 Prozent bei 30,40 Dollar.
Auch die Aktien von Autobauern gehörten zu den Gewinnern. Ford Motor verteuerten sich nach einer positiv aufgenommenen Personalentscheidung um 20,10 Prozent auf 2,39 Dollar. Zum 1. November übernimmt der bisherige Europa-Chef Lewis Booth den Posten von Ford-Veteran Don Leclair.
General Motors (GM) schlossen sogar 33,13 Prozent höher bei 6,51 Dollar und beendeten damit die rasante Talfahrt der vergangenen Tage. Der grösste amerikanische Autokonzern erwägt laut US-Medienberichten einen Kauf des Konkurrenten Chrysler. Bei einem Zusammengehen des Opel-Mutterkonzerns GM mit der ehemaligen Daimler-Tochter würde der mit Abstand weltgrösste Autokonzern und ein mächtiger Spieler auf dem schwächelnden US-Markt entstehen. Ob das Geschäft zustande kommt, ist laut Informationen aus Verhandlungskreisen aber noch offen. Zudem teilte GM mit, wegen der schwächelnden Nachfrage für Geländewagen (SUV) ein US-Werk zum Jahresende schliessen zu wollen und damit früher als ursprünglich geplant. (awp/mc/pg/01)