Nachdem zu Handelsbeginn die Nachricht von einer Finanzspritze für die in Bedrängnis geratene US-Hypothekenbank Countrywide zunächst für steigende Kurse gesorgt hatte, gewannen unter den Börsianern erneut Sorgen um Liquiditätsengpässe die Oberhand.
Einige Anleger könnten der Auffassung sein, dass die Senkung des Diskontsatzes vom Freitag und die wiederholte Bereitstellung liquider Mittel durch die Fed nicht ausreichen dürfte, um die Turbulenzen am Kreditmarkt in den Griff zu bekommen, sagte Jim Herrick, Manager und Leiter des Aktienhandels bei Barid & Co. «Wir wissen einfach nicht, wie weitgehend das Problem ist», erklärte er die anhaltende Nervosität der Anleger und die schwankenden Notierungen.
Der Dow Jones schloss nahezu unverändert bei 13.235,88 Zählern, was einem hauchdünnen Minus von 0,25 Punkten entsprach. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,11 Prozent auf 1.462,50 Zähler. An der NASDAQ verlor der Composite-Index 0,43 Prozent auf 2.541,70 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 sank um 0,25 Prozent auf 1.931,88 Zähler.
Im Blickpunkt standen vor allem Countrywide Financial. Der angeschlagene grösste US-Immobilienfinanzierer hat nach eigenen Angaben eine Finanzspritze der Bank of America erhalten in Höhe von 2 Mrd USD erhalten. Diesen Betrag habe die Bank in Countrywide Financial investiert. Nach anfänglichem Enthusiasmus sehe die Aktion allerdings eher «nach einer Notversorgung als nach einem Vertrauensbeweis in den angeschlagenen Hypotheken-Markt aus», sagte in Analyst. Countrywide schlossen mit einem Plus von 0,9% bei 22,02 USD, nachdem die Aktie zwischenzeitlich schon rund 12% zugelegt hatte. Bank of America gewannen 0,3% auf 51,83 USD.
Home Depot verloren dagegen 2,2% auf 34,02 USD und belasteten damit den Dow-Jones-Index. Der Verkauf des Zulieferbereichs für Grosskunden gestalte sich recht schwierig, berichtete die «Financial Times». So sollen drei Investmentbanken bei einer Finanzierung unter den veränderten Bedingungen zögern. Lehman Brothers gaben nach anfänglichen Gewinnen um 0,6% auf 58,18 USD nach. Die Bank hat mitgeteilt, sich von ihrer Subprime-Sparte zu trennen. Im Zuge der Schliessung rechnet die Bank mit Aufwendungen von 25 Mio USD und Abschreibungen von 27 Mio USD. Marktbedingungen hätten eine deutliche Verringerung bei Ressourcen und Kapazitäten im «Subprime»-Bereich erforderlich gemacht, so die Bank
Ford zeigten sich mit einem Abschlag von 1,3% auf 7,75 USD. Laut einem Bericht der «Detroit Free Press» hat der Automobilhersteller im vergangenen Monat ein wichtiges Absatzziel für Pkws und Lkws in den USA nicht erreicht. Dies gehe aus einem internen Papier hervor. (awp/mc/gh)