US-Schluss: Dow schliesst erstmals über 13.000 Punkten
Neben kurstreibenden Unternehmensmeldungen von Amazon.com und Alcoa sorgte auch der überraschend starke Auftragseingang für langlebige Güter im März für positive Stimmung. Zudem teilte die Notenbank Fed mit, dass die US-Wirtschaft in den meisten Regionen weiterhin mässig oder moderat expandiere und sich die Inflation in Grenzen halte.
Der Dow Jones schloss mit plus 1,05 Prozent auf 13.089,89 Punkte und erreichte rund 20 Minuten vor Handelsende bei 13.107,29 Zählern sein neues Rekordhoch. Der marktbreite SP-500-Index legte um 1,01 Prozent auf 1.495,42 Zähler zu. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,92 Prozent auf 2.547,89 Punkte. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 1,21 Prozent auf 1.881,33 Zähler.
«Wir haben eine Reihe an Unternehmen gesehen, deren Quartalsberichte besser als erwartet sind und dem Anschein nach hat zudem die Fed nicht vor, die Leitzinsen in naher Zukunft wieder anzuheben», sagte Jim Herrick, Leiter des Aktienhandels bei Baird Co. «Das treibt den Markt nach oben.» Die Börsen dürften daher in nächster Zeit weiter zunehmend durch Konjunkturdaten bewegt werden, die Aufschluss darüber geben könnten, was die Notenbank im weiteren Verlauf des Jahres tun werde.
Das Alcoa-Papier profitierte im Dow Jones mit plus 5,15 Prozent auf 35,76 US-Dollar und war damit Favorit. Der Aluminiumhersteller erwägt den Verkauf seiner Sparte Verpackungsprodukte und Konsumgüter, die rund 10 Prozent zum Jahresumsatz beiträgt. Ausserdem teilte Alcoa mit, dass strategische Optionen geprüft würden für die Sparte Elektrische und elektronische Dienstleistungen sowie für den Automobilbereich.
Der Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal aufgrund deutlich zunehmender Aufträge für Rüstungs- und Passagiermaschinen Umsatz und Ergebnis stärker als erwartet gesteigert, Die Prognosen für 2007 und 2008 wurden bestätigt. Die Aktie drehte nach anfänglichen Verlusten ins Plus und schloss um 1,09 Prozent fester auf 94,69 Dollar.
Um mehr als ein Viertel gewannen an der NASDAQ die Aktien von Amazon.com nach Zahlen hinzu. Mit plus 26,91 Prozent auf 56,79 Dollar waren sie so teuer wie zuletzt im Januar 2004. Der US-Online-Einzelhändler hat im ersten Quartal mehr verdient und umgesetzt als von Analysten erwartet. Zudem kündigte Amazon den Rückkauf eigener Aktien für bis zu 500 Millionen Dollar an. Der Erwerb soll in den kommenden 24 Monaten vonstatten gehen.
Mit massiven Verkäufen reagierten hingegen Investoren auf die Quartalsbilanz von Sun Microsystems. Die Aktie des Computer-Hersteller brach um 11,45 Prozent auf 5,26 Dollar ein. Prudential bestätigte den Titel nach den Zahlen mit «Underweight» bei einem Kursziel von unverändert 5,00 Dollar. Die Umsätze seien unerwartet niedrig ausgefallen. Die weitere Auftragsentwicklung sei ebenfalls nicht überzeugend.
PepsiCo stiegen nach Vorlage von Zahlen hingegen um 0,86 Prozent auf 66,98 Dollar. Der Getränkekonzern hat im ersten Quartal seinen Gewinn kräftig gesteigert und die Erwartungen der Wall Street übertroffen. Dabei profitierte der weltweit zweitgrösste Softdrink-Hersteller von der Stärke seines Auslandsgeschäfts sowie den Zuwächsen bei der Snack-Tochter Frito-Lay North America (FLNA).
Raytheon-Aktien verteuerten sich nach überraschend starken Zahlen für das erste Jahresviertel um 0,64 Prozent auf 55,00 Dollar. Der Ölkonzern Chevron will seine Investitionen im laufenden Jahr um 18 Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar erhöhen und 75 Prozent der Summe für die Erkundung von Öl- und Gasfeldern verwenden. Die Anleger honorierten das Vorhaben mit Käufen: die Aktie gewann 1,58 Prozent auf 78,32 Dollar.
(awp/mc/hfu)