US-Schluss: Dow schwach – Bankenrettung in Spanien

Die Meldung unterstreiche, dass es derzeit immer noch viele Risse im Finanzsystem gebe, kommentierte ein Börsianer. Erfreuliche US-Konjunkturdaten hingegen fanden kaum Beachtung. In den USA waren die Verkäufe bestehender Häuser im April stärker als erwartet gestiegen. Technologiewerte schlugen sich indes dank positiver Studien zu Apple und Google etwas besser als die Standardaktien.


Der Dow Jones Industrial Average (DJIA) hatte im späten Handel seine Talfahrt beschleunigt und sich erneut der Marke von 10.000 Punkten genähert. Am Ende notierte er 1,24 Prozent tiefer bei 10.066,57 Punkten und gab damit seine am Freitag erzielten Gewinne wieder ab. Der breiter gefasste S&P-500-Index sank um 1,29 Prozent auf 1.073,65 Punkte. An der Nasdaq fiel der Composite-Index um 0,69 Prozent auf 2.213,55 Punkte. Für den Auswahlindex Nasdaq-100-Index ging es um 0,41 Prozent nach unten auf 1.815,28 Punkte.


Finanzwerte zählten angesichts der Rettung der spanischen CajaSur zu den grössten Verlierern im Dow-Jones-Index. So fielen Bank of America am Ende des Leitindex um 3,69 Prozent auf 15,40 US-Dollar. Dahinter folgten die Titel von JPMorgan mit einem Abschlag von 3,57 Prozent auf 38,62 Dollar. Aktien des Kreditkartenanbieters American Express gaben um 1,96 Prozent auf 39,04 Dollar nach. Ausserhalb des Dow fielen Goldman-Sachs-Papiere um 2,79 Prozent und die von Wells Fargo um 4,65 Prozent.


Die Aktien der Citigroup aber stiegen gegen den Trend um 0,80 Prozent auf 3,78 Dollar. Händler verwiesen als Antrieb auf eine positive Studie von Goldman Sachs. Das Finanzhaus hatte die Citigroup-Papiere von «Neutral» auf «Buy» angehoben. Bei den Konsumentenkrediten zeichneten sich Verbesserungen ab, schrieben die Analysten in ihrer Studie. Der Rückgang der Arbeitslosenquote dürfte die Kosten für die Risikovorsorge verringern, hiess es.


Zu den grössten Verlierern im Dow zählten die Papiere von Kraft Foods und General Electric (GE) , die um 2,56 und um 2,50 Prozent sanken. Die an diesem Montag bekannt gewordene Lieferung von Windturbinen für einen Offsore-Park im Lake Erie konnte den Aktien des Mischkonzerns nicht auf die Sprünge helfen. Im Plus halten konnten sich im Leitindex nur die Titel der Baumarktkette Home Depot , die um 0,61 Prozent stiegen.


Übernahmeaktivitäten sorgten für Aufsehen bei IBM . Der IT-Konzern kauft dem Telekom-Riesen AT&T für 1,4 Milliarden Dollar dessen Software-Tochter Sterling Commerce ab. Titel von IBM gaben um 0,77 Prozent auf 124,45 Dollar nach und Aktien von AT&T um 1,69 Prozent auf 24,43 Dollar.


Die Anteilsscheine von Apple hingegen gewannen 1,86 Prozent auf 246,76 Dollar und profitierten dabei von einer Kurszielerhöhung durch Morgan Stanley. Die Analysten rechnen mit steigenden Verkäufen von Apples Flaggschiff, dem iPhone. Aktien von Sprint Nextel schnellten gar um 8,86 Prozent auf 4,79 Dollar in die Höhe. Laut Medienberichten will der Mobilfunkkonzern in Kürze das erste Mobiltelefon für seinen neuen Breitbandstandard WiMax einführen, was demnach für steigende Umsätze sorgen könnte.


Google-Titel legten um 0,95 Prozent zu auf 477,16 Dollar. Die Citigroup hatte die Aktien des Internet-Konzerns in die Liste ihrer Top-Werte aufgenommen und das Votum für die Papiere auf «Buy» belassen. Nach der jüngsten Kurskorrektur böten die Aktien nun das attraktivste Risiko-Rendite-Profil aller Titel des Sektors, schrieb Analyst Mark Mahaney in seiner Studie. Er gehe immer noch davon aus, dass Google seine operativen Margen moderat ausweiten könne. Das Kursziel des Experten beträgt weiterhin 640,00 Dollar.


Papiere von Dreamworks aber sackten um 10,95 Prozent auf 31,05 Dollar ab. Der vierte Teil der Animationsreihe «Shrek» hatte drei Tage nach seiner Premiere weniger Geld als erwartet eingespielt. (awp/mc/ps/01)

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