US-Schluss: Dow sehr fest; Regierung übernimmt Hypothekenbanken
Immerhin werde so sichergestellt, dass billionenschwere hypothekengesicherte Anleihen nicht platzen, hiess es. Auch die Börsen in Asien und Europa hatten positiv reagiert. Der Dow Jones Industrial schloss mit plus 2,58% auf 11’510,74 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 2,05% auf 1’267,79 Zähler hoch. An der NASDAQ konnte der Composite-Index sich von seinen Verlusten im Handelsverlauf erholen und ging mit plus 0,62% auf 2’269,76 Punkte aus dem Handel. Der NASDAQ 100 konnte die Verluste nicht ganz abbauen und schloss mit minus 0,30% auf 1’762,95 Zähler.
Wie auch schon in Asien und Europa waren insbesondere Finanzwerte besonders stark gefragt. So gehörten unter anderem Bank of America mit plus 7,76% auf 34,73 USD und Citigroup mit plus 6,55% auf 20,32USD zu den Gewinnern. Die Aktien von Goldman Sachs sprangen mit dem Branchentrend deutlich an und gewannen 3,98% auf 169,73 USD. Merrill Lynch hatte die Papiere der Investmentbank von «Underperform» auf «Buy» angehoben und ein Kursziel von 187 USD genannt – ein Potenzial von rund 15% im Vergleich zum Schlusskurs vom Freitag.
Eine Ausnahme waren hingegen die Aktien der vor der Übernahme durch die US-Regierung stehenden Hypothekenbanken. Die im vorbörslichen Handel ausgesetzten Aktien von Fannie Mae und Freddie Mac brachen nahezu vollständig ein. Die Anteilsscheine von Fannie Mae fielen um 89,63% auf 0,73 USD, Freddie Mac stürzten um 82,75% auf 0,88 USD ab. Die Analysten der Credit Suisse brachten ihre Skepsis mit einer Kurszielsenkung für die Aktien auf jeweils 1 USD zum Ausdruck.
Abseits des Finanzsektors fand insbesondere eine Milliardenübernahme Beachtung: Der US-amerikanische Zigarettenhersteller Altria Group übernimmt den Schnupf- und Kautabak-Hersteller UST für 11,7 Mrd USD. Die Übernahme soll innerhalb von zwölf Monaten nach Abschluss der Transaktion positiv zum Gewinn je Aktie beitragen. Für das Gesamtjahr bekräftigte Altria das Gewinnziel aus dem operativen Geschäft zwischen 1,63 und 1,67 USD je Aktie. Experten gingen bislang von 1,67 USD aus. An Kostenersparnissen peilt Altria ab 2011 jährlich 250 Mio USD an. Altria-Aktien schlossen 0,10% höher auf 20,97 USD zu, UST gewannen 2,00% auf 68,90 USD zu.
Aktien des Mutterkonzerns der zweitgrössten US-Fluggesellschaft United Airlines (UAL) gingen nach einem turbulenten Handel mit einem Minus von 11,22% auf 10,92 USD aus dem Handel. Nach Gerüchten über eine mögliche Insolvenz wurden die Aktien vorübergehend vom Handel ausgesetzt. Die Aktie war zuvor um rund die Hälfte eingebrochen. Auslöser war ein sechs Jahre alter und im Internet jetzt fälschlicherweise nochmals veröffentlichter Bericht zur Insolvenz von United Airlines. Nach einem Dementi der ohnehin schwer gebeutelten zweitgrössten US-Airline erholte sich die Aktie etwas. Der ursprüngliche Bericht der «Chicago Tribune» stammte aus dem Jahr 2002 im Zusammenhang mit einer damaligen Insolvenzerklärung der Gesellschaft, teilte United Airlines mit. Die alte Geschichte sei nun auf der Website der Zeitung «Florida Sun Sentinel» mit neuem Datum wieder aufgetaucht. (awp/mc/ps/35)