Zum Kreis der beteiligten Banken gehören neben der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank (EZB) die Bank of England (BoE) und die Notenbanken in der Schweiz und Kanada. Händler verwiesen auch auf Hoffnungen auf US-Zinssenkungen noch vor dem regulären Fed-Sitzungstermin am 18. März als Stütze für den Markt. Davon gehen etwa die Experten bei Goldman Sachs und JPMorgan aus.
Der Dow Jones stieg um 3,55 Prozent auf 12.156,81 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 3,71 Prozent auf 1.320,63 Zähler. An der Technologiebörse Nasdaq gewann der NASDAQ-Composite-Index 3,98 Prozent auf 2.255,76 Zähler. Der NASDAQ 100 stieg um 4,06 Prozent auf 1.740,95 Punkte.
Führende Notenbanken der Welt haben in einer gemeinsamen Aktion erneut Massnahmen zur Minderung von Spannungen an den Geldmärkten ergriffen. Diese Massnahmen sollen der Liquiditätszufuhr auf den Geldmärkten dienen, nachdem sich dort die Lage wieder zusehends angespannt darstellt. So kündigte die US-Notenbank eine Ausweitung ihrer Offenmarktgeschäfte an. Unter der Bezeichnung «Term Securities Lending Facility» (TSLF) will die Fed dem Geldmarkt Liquidität von bis zu 200 Milliarden US-Dollar in Form von 28-Tage-Geschäften zuführen. Die entsprechenden Auktionen sollen in wöchentlichem Abstand ab dem 27. März durchgeführt werden.
Vor allem die Finanztitel profitierten von der Ankündigung der Notenbanken. Aktien von American Express stiegen mit plus 9,47 Prozent auf 43,83 Dollar an die Spitze des Dow Jones. Citigroup folgten mit mit plus 9,14 Prozent auf 21,49 Dollar als zweitstärkster Dow-Wert. JP Morgan gewannen 6,47 Prozent auf 38,84 Dollar. American International Group stiegen um 4,89 Prozent auf 44,00 Dollar. Prudential Financial profitierten zusätzlich von einem positiven Analystenkommentar und stiegen um 7,25 Prozent auf 72,74 Dollar. UBS bestätigte die Einstufung «Buy» und bezifferte das Kursziel auf 117 Dollar.
Aktien von Sprint Nextel brachen hingegen um 8,18 Prozent auf 6,17 Dollar ein. Zwischenzeitlich sackten die Titel bis auf 5,55 Dollar ab und fielen damit auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Händler verwiesen auf anhaltende Sorgen um den amerikanische Telekomkonzern Sprint Nextel und negative Analystenkommentare. Der fusionierte US-Mobilfunkkonzern war nach einer gigantischen Wertberichtigung von rund 30 Milliarden Dollar tief in die roten Zahlen gestürzt und hatte Ende Februar für 2007 unter dem Strich einen Jahresverlust von 29,6 Milliarden Dollar ausgewiesen. Analyst Michael Nelson von Stanford Group halbierte die Gewinnschätzungen für 2008 auf 23 Cent je Aktie.
Auch die Aktien von Texas Instruments verbuchten herbe Einbussen. Nach Vorlage der Bilanz fielen sie um 3,00 Prozent auf 28,76 Dollar. Der amerikanische Halbleiter-Hersteller hatte wegen der Kaufzurückhaltung einiger Kunden seinen Gewinn- und Umsatzausblick für das laufende Quartal gekappt. Die Deutsche Bank senkte in Reaktion darauf ihr Kursziel für die Aktie von 37 auf 35 Dollar, beliess ihre Empfehlung aber auf «Buy».
WellPoint-Papiere stürzten nach einer Gewinnwarnung und negativen Analystenkommentaren um 28,31 Prozent auf 47,26 Dollar ab. Am Montag hatte der Gesundheitsversicherer angekündigt, 2008 sollten die Kosten höher ausfallen als bisher erwartet und die angekündigten Gewinnziele nicht erreicht werden. Sowohl JPMorgan als auch Goldman Sachs stuften daraufhin das Papier von «Buy» auf «Neutral» ab. Goldman senkte zudem den Sektor von «Attractive» auf «Neutral».
Aufwärts ging es hingegen für die Aktien von Google. Der Suchmaschinenanbieter darf DoubleClick, einen Anbieter für Werbetechnologie im Internet, übernehmen. Die EU-Kommission genehmigte das lange umstrittene Geschäft. Die Brüsseler Wettbewerbshüter hatten im November 2007 eine gründliche Prüfung des Vorhabens begonnen. Nach Einschätzung der Kommission schränkt die Übernahme den Wettbewerb auf dem Markt nicht ein. Google-Aktien stiegen um 6,34 Prozent auf 439,83 Dollar. (awp/mc/ps)