US-Schluss: Dow tritt auf der Stelle – Gold-Rekordhoch

In einem am Sonntagabend ausgestrahlten Interview hatte Bernanke erklärt, er schliesse nicht aus, dass es vier oder fünf Jahre dauert, bis sich in den USA die Lage auf dem Arbeitsmarkt normalisiert hat. In einer Reaktion auf diese Unsicherheit am Aktienmarkt kletterte der Goldpreis auf ein Rekordhoch und auch Silber notierte so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr.


Der Leitindex Dow Jones Industrial sank um 0,17 Prozent auf 11.362,19 Punkte. Deutliche Gewinne bei den Papieren des Netzwerkausrüsters Cisco Systems verhinderten hier grössere Verluste. Für den breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 0,13 Prozent auf 1.223,12 Punkte nach unten. An der Nasdaq hingegen stieg der Composite-Index um 0,13 Prozent auf 2.594,92 Punkte und der Auswahlindex Nasdaq 100 sank um 0,06 Prozent auf 2.189,81 Punkte.


Auf Unternehmensseite standen unter anderem die Papiere von Pfizer im Fokus. Sie legten als drittbester Wert im Dow um 0,42 Prozent auf 16,80 Dollar zu. Der weltgrösste Pharmakonzern hat einen neuen Chef. Das Aufsichtsgremium ernannte Ian C. Read. Der bisherige Chef der Biopharmasparte des Konzerns folgt Jeffrey B. Kindler, der sein Amt überraschend niederlegte. Nun hoffen die Anleger einem Analysten zufolge, dass Read die Umstrukturierungen im Unternehmen weiter vorantreibt.


Favorit im Dow waren mit einem Plus von 1,78 Prozent auf 19,41 Dollar die Aktien des Netzwerkausrüsters Cisco Systems. Das Unternehmen gründete mit der Firma BMC Software eine Allianz zur Entwicklung von Cloud-Computing-Lösungen. Dabei werden Rechenkapazität, Software und Datenspeicher über ein Netzwerk, beispielsweise das Internet, zur Verfügung gestellt. Zudem hatte Fachmann Ittai Kidron vom Analysehaus Oppenheimer die Cisco-Titel auf «Outperform» hochgestuft. Nach dem Kursrückgang infolge des enttäuschenden Ausblicks seien die Papiere nun attraktiv bewertet. Das Unternehmen dürfte von dem starken Wachstum bei kabellosen Netzwerken profitieren.


Der Mischkonzern 3M teilte mit, die Schweizer Winterthur Technologies AG für 448 Millionen US-Dollar übernehmen zu wollen. Papiere von 3M fielen daraufhin um minimale 0,07 Prozent auf 86,88 Dollar, wohingegen die Winterthur-Papiere zum Handelsschluss in Zürich um 6,90 Prozent in die Höhe schnellten.


Der Internetkonzern AOL steht hingegen laut Kreisen kurz vor seiner Aufspaltung. In einem Medienbericht hiess es, am Ende dieses Prozesses könnte eine Fusion mit Yahoo stehen. Allerdings seien die Pläne nach wie vor in einem frühen Stadium und Yahoo sei noch nicht kontaktiert, hiess es weiter. AOL-Titel stiegen um 1,31 Prozent auf 25,51 Dollar und Papiere von Yahoo sanken um 0,18 Prozent auf 16,32 Dollar.


Google ist derweil laut Medienberichten bei der Schnäppchen-Website Groupon mit einem Kaufangebot abgeblitzt. Sechs Milliarden Dollar reichten nicht. Die Gespräche seien ergebnislos abgebrochen worden, berichteten unter anderem die «New York Times» und das «Wall Street Journal» (WSJ). Groupon ist eine Website, auf der sich Verbraucher Rabatte sichern können. Das US-Unternehmen ist auch in Deutschland aktiv. Google-Anteilsscheine rückten dennoch um 0,83 Prozent auf 578,36 Dollar vor.


Schliesslich sackten die Papiere der United Continental Holding um 2,49 Prozent auf 27,04 Dollar ab. Mehr als zehn Jahre nach dem Concorde-Absturz nahe Paris hat ein französisches Gericht der damals noch nicht mit dem Wettbewerber United Airlines fusionierten Fluggesellschaft eine Mitschuld gegeben. Die Richter verurteilten das Unternehmen zu einer Geldstrafe in Höhe von 200.000 Euro. (awp/mc/ps/27)

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