US-Schluss: Etwas fester – Bilanzen stützen – Ölpreis entlastet
Im frühen Handel hatten noch überwiegend negativ bewertete Konjunkturdaten auf die Notierungen gedrückt. So waren die Auftragseingänge für langlebige Güter im März überraschend gesunken. Auch die Verkäufe neuer Häuser waren im März deutlich stärker als erwartet zurückgegangen.
Der Dow Jones ging 0,67 Prozent höher bei 12.848,95 Zählern aus dem Handel und damit auf dem höchsten Schlussstand seit dem 10. Januar. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,64 Prozent auf 1.388,82 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq ging es für den Composite-Index um 0,99 Prozent auf 2.428,92 Punkte nach oben. Der NASDAQ 100 kletterte um 0,94 Prozent auf 1.924,58 Zähler.
Apple-Titel vollführten anfangs heftige Kurssprünge, gingen dann aber mit plus 3,70 Prozent auf 168,92 Dollar aus dem Handel. Der Computerkonzern hatte in einem weiteren Rekordquartal dank starker Verkäufe seiner «Mac«-Rechner Gewinn und Umsatz überraschend kräftig gesteigert. Mit dem Ausblick für den weiteren Jahresverlauf blieb der Konzern indes hinter den Erwartungen der Wall Street zurück.
Ford Motor gewannen nach der Bilanzvorlage deutliche 11,70 Prozent auf 8,40 US-Dollar. Der zweitgrösste US-Autobauer kommt auf seinem Sanierungskurs voran und hatte im ersten Quartal auch dank seines Europageschäfts überraschend einen Gewinn eingefahren.
Finanzwerte profitierten laut Händlern davon, dass Analysten der Credit Suisse Group eine starke Kapitalposition attestierten, obwohl die zweitgrösste Schweizer Bank im ersten Quartal wegen weiterer Milliarden-Abschreibungen im Zusammenhang mit der Finanzkrise tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht war. So legten American International Group (AIG) an der Dow-Spitze um 7,09 Prozent auf 46,97 Dollar zu, und Citigroup gewannen 4,59 Prozent auf 25,76 Dollar. Für JPMorgan ging es um 4,03 Prozent auf 46,97 Dollar nach oben.
US Airways stiegen nach Bekanntgabe eines geringer als erwartet ausgefallenen Quartalsverlusts um satte 12,96 Prozent auf 7,06 Dollar. Der Umsatz der Fluggesellschaft hatte im Rahmen der Analystenprognosen gelegen. Dies stützte auch die Titel von Konkurrenten: So verteuerten sich etwa die Papiere der vor ihrem Zusammenschluss stehenden Delta Air Lines (plus 10,67 Prozent auf 7,26 Dollar) und Northwest Airlines (plus 10,99 Prozent auf 7,88 Dollar). AMR gewannnen 10,13 Prozent auf 7,61 Dollar, und Continental Airlines schlossen 10 Prozent höher bei 17,68 Dollar.
Für Northrop Grumman ging es um 4,42 Prozent auf 72,55 Dollar hoch. Der Rüstungskonzern hatte im Auftaktquartal zwar einen Gewinnrückgang um fast ein Drittel hinnehmen müssen, damit aber immer noch besser abgeschnitten als am Markt erwartet.
Dow Chemical legten um 1,12 Prozent auf 39,66 Dollar zu. Der grösste amerikanische Chemiekonzern hatte zwar insbesondere wegen höherer Rohstoffkosten im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet. Von Thomson Financial befragte Experten hatten allerdings mit einer stärkeren Bewegung nach unten gerechnet.
Bristol-Myers Squibb gewannen 3,64 Prozent auf 22,21 Dollar. Der Pharmakonzern hatte im ersten Quartal wegen Restrukturierungskosten einen Gewinnrückgang verbucht. Bereinigt um diese Kosten übertraf das Unternehmen aber die Erwartungen der Analysten. Auch der Umsatz lag höher als die Schätzungen am Markt.
Safeway verteuerten sich um 4,06 Prozent auf 29,23 Dollar. Im Auftaktquartal hatte die Supermarktkette den Gewinn je Aktie sowie den Umsatz stärker gesteigert als vom Markt erwartet.
Aktien von Amazon.com gingen indes nach der Bilanzvorlage 4,30 Prozent schwächer bei 77,52 US-Dollar aus dem Handel. Der weltgrösste Online-Einzelhändler war zwar dank eines starken internationalen Geschäfts mit einem Ertragssprung ins Jahr gestartet. Mit seinen weiteren Gewinnaussichten blieb Amazon aber unter den Erwartungen. Die für Analysten wichtige Bruttomarge sank zudem leicht.
Motorola-Titel verloren 3,14 Prozent auf 9,25 Dollar. Die Umsätze des angeschlagenen US- Telekomausrüsters im ersten Quartal hatten die durchschnittlichen Markterwartungen verfehlt. Zudem war der Verlust höher ausgefallen als von Analysten erwartet.
Starbucks-Papiere brachen um 10,64 Prozent auf 15,95 Dollar ein. Weil Kunden zum Teil seltener kämen, hatte die Kaffeehauskette am Mittwochabend die Gewinnprognosen für das vergangene Quartal und das laufende Geschäftsjahr gekappt. Die fallenden Häuserpreise sowie steigende Kosten für Energie, Lebensmittel und andere Produkte belasteten die Kunden, sagte Firmenchef Howard Schultz. (awp/mc/gh)