US-Schluss: Etwas schwächer – US-Immobiliendaten belasten

Händlern zufolge drückten die jüngsten US-Immobiliendaten auf die Stimmung, auch wenn diese wie von Volkswirten erwartet ausgefallen waren: Die Verkäufe bestehender Häuser sind im Juli zum fünften Mal in Folge zurückgegangen, sie sanken um 0,2 Prozent.


Der Kursrückgang kam Marktbeobachtern zufolge aber nicht unerwartet. Immerhin hatten die grossen Indizes in der vergangenen Woche dazu gewonnen, während bei Anlegern immer noch Besorgnis herrschte über die Schwäche bei den Hypotheken und den beengten Zugang zu Krediten. Etwas Unterstützung am Markt brachte laut Börsianern die wieder aufflammende Fusionsfantasie, vor allem auf dem Computersektor.


Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor bis zum Abend 0,42 Prozent auf 13.322,13 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gab 0,85 Prozent auf 1.466,79 Punkte ab. An der NASDAQ verlor der Composite-Index um 0,60 Prozent auf 2.561,25 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gab 0,71 Prozent auf 1.947,49 Punkte ab.


Aktien von Gateway kletterten um 50,41 Prozent auf 1,82 US-Dollar. Der taiwanesische Computerkonzern Acer übernimmt den viertgrössten amerikanischen PC-Hersteller für 710 Millionen Dollar (526 Mio Euro) in bar. Die Gateway-Aktionäre sollen 1,90 Dollar je Aktie erhalten.


Der Stahlkonzern United States Steel übernimmt den kanadischen Stahlhersteller Stelco für 1,1 Milliarden US-Dollar (809 Millionen Euro) in bar. Die Stelco-Aktionäre sollen 38,50 (Freitagschluss 26,33) kanadische Dollar je Aktie in bar erhalten. Papiere von United States Steel drehten jedoch im Handelsverlauf ins Minus und schlossen 0,41 Prozent schwächer auf 93,01 Dollar.


Altria legten um 1,29 Prozent auf 70,08 US-Dollar zu. Der Verwaltungsrat von Altria, der Muttergesellschaft der Philip Morris USA und der Philip Morris International, will einem Pressebericht zufolge am Mittwoch über eine Abspaltung der internationalen Zigarettensparte entscheiden. Altria habe sich nach Angaben der Zeitung dazu nicht äussern wollen, berichtete die «New York Times» am Wochenende in ihrer Onlineausgabe. Altria verfügt mit Marlboro über die absatzstärkste Zigarettenmarke.


Die Baumarkt-Kette Home Depot machte beim Verkauf ihrer Grosshandelssparte HD Supply nach Informationen aus Kreisen erhebliche Preiszugeständnisse. Der Preis liege nun bei 8,5 Milliarden Dollar anstelle der zuvor angepeilten 10,3 Milliarden, berichtet die dpa-AFX-Partneragentur Associated Press (AP) unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Anleger sind Händlern zufolge in Anbetracht der derzeit angespannten Kreditsituation froh, dass die Transaktion überhaupt über die Bühne geht – die Home-Depot-Aktien rückten um 1,64 Prozent auf 35,25 Dollar vor.


Papiere von Wal-Mart stiegen um 0,18 Prozent auf 43,82 Dollar. Der weltgrösste Einzelhändler erwägt die Einführung neuer Ladengrössen und -formate auf dem US-Markt. Es würden Manager eingestellt, die in einem Team neue Formate neben den vier bisherigen Ladenformen Wal-Mart Discounter, Supercenter, Sam’s Club und Neighborhood Market prüfen sollen. Die Möglichkeit von Zukäufen, über die in Medienberichten spekuliert worden war, spielte Wal-Mart dagegen herunter. (awp/mc/pg)

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