US-Schluss: Fester – Auftragseingänge für Industrie beflügeln

Der Leitindex Dow Jones (DJIA) ging mit plus 0,79 Prozent auf 11.502,51 Zähler aus dem Tag. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,80 Prozent auf 1.281,66 Zähler. An der NASDAQ rückte der Composite-Index um 0,87 Prozent auf 2.382,50 Punkte vor. Der NASDAQ 100 gewann 0,74 Prozent auf 1.900,30 Punkte.


Zu den gefragtesten Werten zählten Finanzwerte, die in letzter Zeit vor allem auf den Verkaufslisten zu finden waren. Die Aktien der Bank of America waren die favorisierten Titel im Dow Jones mit plus 2,17 Prozent auf 29,65 US-Dollar. Die Anteilsscheine von American Express gewannen 2,02 Prozent auf 38,82 Dollar und American International Group (AIG) stiegen um 1,83 Prozent auf 20,00 Dollar.


Die Investmentbank Lehman Brothers engt Presseberichten zufolge den Käuferkreis für ihre Vermögensverwaltungssparte ein. Wie etwa die «Financial Times» schrieb, würden drei Finanzinvestoren als mögliche Käufer in Betracht gezogen. Allerdings habe sich die Bank noch nicht definitiv dazu entschieden, die Sparte auch tatsächlich zu verkaufen. Die Aktie profitierte von den Spekulationen und gewann 5,35 Prozent auf 14,78 Dollar.


Den dritten Handelstag in Folge legten auch die Titel der schwer angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac deutlich zu. Fannie Mae gewannen 15,30 Prozent auf 6,48 Dollar und Freddie Mac stiegen um 19,65 Prozent auf 4,75 Dollar. Händler sagten, immer mehr Analysten äusserten inzwischen Zweifel daran, dass eine Rettung der beiden Unternehmen durch die US-Regierung unvermeidbar sei oder kurz bevorstehe.


Ansonsten standen vor allem Pharma-Aktien im Fokus: Die Papiere von Pfizer büssten als Schlusslicht im Dow Jones 1,04 Prozent auf 19,08 Dollar ein, während Bristol-Myers Squibb um 2,09 Prozent auf 21,52 Dollar nachgaben. Die beiden Pharmaunternehmen haben bei der Entwicklung ihres Thrombosemittels Apixaban einen Rückschlag erlitten. Das Mittel konnte in einer Phase-III-Studie ein wichtiges Studienziel nicht erreichen.


Im NASDAQ 100 brachen die Titel von Amylin Pharmaceuticals um 24,82 Prozent auf 20,48 Dollar ein und litten damit unter mehreren Todesfällen von Patienten nach der Einnahme eines gemeinsam mit Eli Lilly entwickelten Diabetes-Medikaments. Unter den Patienten, die das Diabetes-Medikament Byetta eingenommen hätten, habe es vier neue Todesfälle gegeben, hatten beiden Unternehmen ebenfalls am Dienstag nach Börsenschluss mitgeteilt. Eli Lilly sanken um moderate 0,32 Prozent auf 46,87 Dollar. Die Citigroup bestätigte die Aktie von Amylin daraufhin mit «Sell» bei einem Kursziel von 21 Dollar. «Wir glauben unverändert, dass die Erwartungen der Investoren für die Medikamente Byetta und LAR zu hoch sind, vor allem nach den neuen Sicherheitswarnungen», schrieb Analyst Yaron Werber in einer Studie am Mittwoch. Er rechnet damit, dass die Aktie in den nächsten Monaten wegen Byetta weiterhin den unteren 20-Dollar-Bereich testen dürfte.


Die Anteilsscheine von ConocoPhillips profitierten mit einem Aufschlag von 1,32 Prozent auf 83,47 Dollar nicht nur vom Ölpreis, der zuletzt wieder über 118 US-Dollar je Barrel pendelte. Auch ein bekanntgegebener Verkauf gab Auftrieb. Der US-Mineralölkonzern trennt sich von seinem Tankstellennetz in den Vereinigten Staaten. Die letzten 600 Tankstellen würden an das Energieunternehmen EnergiePetroSun verkauft, teilte ConocoPhillips mit. Den Kaufpreis bezifferte PetroSun-Chef Sam Hirbod auf rund 800 Millionen Dollar. Die Zustimmung der Wettbewerbsbehörde stehe noch aus. (awp/mc/ps/01)

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