US-Schluss: Freundlich – Finanzwerte legen zu, gute Daten

So waren in den USA die Lagerbestände des Grosshandels im Januar überraschend gesunken. Kursverluste bei Rohstoffwerten aber zehrten das Plus im Leitindex Dow Jones fast komplett auf.


Der Dow knüpfte gleichwohl an seine Vortagesgewinne an und rückte um minimale 0,03 Prozent auf 10.567,33 Zähler vor. Für den S&P-500-Index ging es um 0,45 Prozent auf 1.145,61 Punkte nach oben. An der Nasdaq kletterte der Composite-Index um 0,78 Prozent auf 2.358,95 Zähler. Vor genau zehn Jahren hatte er noch auf dem Höhepunkt der Technologieblase den Rekordstand von 5.132,52 Zählern erreicht. Der Auswahlindex Nasdaq-100-Index legte an diesem Mittwoch um 0,84 Prozent auf 1.917,35 Punkte zu.


Finanzwerte zählten am US-Markt zu den grössten Gewinnern. So stiegen die Papiere der Bank of America im Dow um 1,85 Prozent auf 17,11 US-Dollar. Aktien von JPMorgan legten um 1,20 Prozent auf 42,93 Dollar zu.


Für Anteilsscheine des ehemaligen Dow-Wertes Citigroup gaben Anleger 3,66 Prozent mehr aus und bezahlten 3,96 Dollar. Das staatlich gestützte Unternehmen besorgt sich frisches Geld und verkauft seine Immobilientochter. Citi Property Investors geht laut mehreren Medienberichten an den Finanzinvestor Apollo Management. Die 65 Gebäudekomplexe in 26 Ländern sind mit 12,5 Milliarden Dollar (9 Milliarden Euro) in den Büchern der Grossbank bilanziert. Die Schulden abgezogen, liegt der Wert US-Medien zufolge noch bei 3,5 Milliarden Dollar.


Branchenkenner erwarten in den kommenden Monaten bei der Citigroup weitere Verkäufe. Die Bank teilt dieses Schicksal mit dem einst weltgrössten Versicherungskonzern American International Group (AIG) , der sich ebenfalls von Filetstücken trennen muss, um seine Rechnung beim Steuerzahler zu begleichen. AIG-Titel schnellten um 10,59 Prozent auf 36,24 Dollar in die Höhe. Aktien des Hypothekenfinanzierers Fannie Mae gewannen 2,80 Prozent auf 1,10 Dollar. Der Konzern hatte im abgelaufenen Jahr einen gigantischen Verlust aufgetürmt und ist weiterhin auf die Hilfe des Steuerzahlers angewiesen.


Im Technologiesektor rückten zudem die Anteilsscheine von Google in den Blick. Der Internetsuchmaschinen-Betreiber verstärkt seinen Angriff auf das Kerngeschäft von Microsoft und eröffnet für sein Bürosoftware-Angebot «Google Apps» einen Online-Marktplatz. Googles Geschäftskunden können über «Google Apps Marketplace» ab sofort auf zahlreiche Anwendungen von Dritt-Entwicklern zugreifen. Google-Aktien stiegen um 2,90 Prozent auf 576,45 Dollar. Die von Microsoft legten weniger stark zu und rückten um 0,59 Prozent auf 28,97 Dollar vor.


Googe-Aktien profitieren zudem Händlern zufolge von der Präsentation eines neuen Routers durch den Netzwerkausrüster Cisco Systems am Dienstag. Diesen Schritt interpretierten Marktteilnehmer als eine Wette auf einen steigenden Internet-Verkehr, der etwa durch Googles Videodienst YouTube oder durch Smartphones wie die von Apple angeheizt werden könnte. Apple-Titel stiegen um 0,82 Prozent auf 224,84 Dollar. Cisco-Titel hingegen sanken angesichts skeptischer Analystenkommentare vom Dienstag um 1,00 Prozent.


Titel von Chevron litten unter dem nachgebenden Ölpreis und fielen um 0,46 Prozent auf 73,96 Dollar. Papiere des Aluminiumkonzerns Alcoa sanken um 0,73 Prozent auf 13,57 Dollar.


Wie ferner am Vorabend nach US-Börsenschluss bekannt wurde, will der Pharmakonzern Abbott Laboratories das Biotech-Unternehmen Facet Biotech übernehmen. Abbott bietet 27 Dollar pro Aktie oder insgesamt rund 450 Millionen Dollar. Damit sticht Abbott das feindliche Übernahmeangebot des US-Konzerns Biogen Idec vom vergangenen Jahr aus. Titel von Facet Biotech sprangen um 66,22 Prozent auf 27,01 Dollar in die Höhe, während Abbott-Aktien um 0,42 Prozent auf 55,03 Dollar zulegten. Biogen-Titel gewannen 1,50 Prozent auf 58,71 Dollar. (awp/mc/pg/33)

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