Die während des Handels realisierten Gewinnmitnahmen seien vom Gewinnrückgang beim Telekomkonzern Verizon Communications und dem enttäuschenden Ausblick von Honeywell ausgelöst worden, sagten Börsianer.
Der US-Leitindex Dow Jones stieg um 0,17 Prozent auf 9.108,51 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,30 Prozent auf 982,18 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ kletterte der Composite-Index um 0,10 Prozent auf 1.967,89 Zähler. Für den Auswahlindex NASDAQ 100 ging es um 0,02 Prozent auf 1.599,31 Punkte nach oben.
In den USA war die Zahl der Verkäufe neuer Häuser im Juni deutlich stärker als erwartet gestiegen. Auf Monatssicht hatte die Anzahl um 11,0 Prozent auf eine auf das Jahr hoch gerechnete Zahl von 384.000 Häuser zugelegt. Das war der stärkste Anstieg seit Dezember 2000. Volkswirte hatten mit einem Wert von 350.000 Häusern gerechnet.
Die US-Börsenaufsicht SEC verschärft als Konsequenz aus der Finanzkrise die Regeln für umstrittene Börsenwetten auf fallende Kurse dauerhaft. Die als Leerverkäufe bezeichneten Spekulationsgeschäfte können nach Ansicht von Kritikern Kurse zum Absturz bringen und so Unternehmen in der Existenz gefährden – so etwa vergangenes Jahr in den schweren Turbulenzen an den Börsen. Die SEC setzte nun ein bisher befristetes Verbot für die verschärfte Variante der sogenannten «ungedeckten Leerverkäufe» («naked short-selling») auf Dauer in Kraft. Diese Form der Kurswetten sei «missbräuchlich», so die Börsenpolizei. Grundsätzlich bleiben Leerverkäufe allerdings erlaubt.
Der Telekomkonzern Verizon Communications will nach dem Gewinnrückgang im abgelaufenen Quartal Tausende Stellen streichen. Im zweiten Quartal hatte der Gewinn von Verizon trotz wachsender Umsätze unter höheren Ausgaben für die Altersvorsorge und Kosten im Zusammenhang mit der Alltel-Übernahme gelitten. An der Wall Street wurden die Zahlen mit Enttäuschung aufgenommen. Die Aktie verlor 1,59 Prozent auf 31,00 Dollar. In den nächsten 12 bis 18 Monaten will das Unternehmen versuchen, seine Kostenbasis in der Festnetzsparte deutlich zu senken. 8.000 Stellen sollen in der zweiten Jahreshälfte wegfallen – das entspricht etwa drei Prozent der Beschäftigten.
Düster sieht es auch für den Mischkonzern Honeywell aus. Er schraubt nach einem weiteren Gewinneinbruch seine Prognosen für das laufende Jahr erneut nach unten. Durch die Wirtschaftskrise war der Überschuss im zweiten Quartal um 38 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der Umsatz um 22 Prozent abgestürzt. «Für 2009 erwarten wir keine Erholung», warnte Honeywell-Chef Dave Cote. Die Aktie stieg nach anfänglichen Verlusten dennoch um 0,74 Prozent auf 34,24 Dollar.
Der weltgrösste Biotechkonzern Amgen äusserte sich nach Börsenschluss unterdessen angesichts des überraschend positiv verlaufenen zweiten Quartals optimistisch über den weiteren Jahresverlauf. Die Gewinnprognose hob das US-Unternehmen am Montag von bisher 4,55 bis 4,75 Dollar je Aktie auf 4,80 bis 4,95 Dollar an. Die Aktien legten nachbörslich 3,14 Prozent auf 62,68 Dollar zu.
Belastet von einem negativen Analystenkommentar sanken Boeing-Titel um 0,31 Prozent auf 42,24 Dollar. Die Experten von Barclays hatten die Titel von «Overweight» auf «Equal-weight» herabgestuft und das Kurziel von 60 auf 46 Dollar zusammengestrichen.
Aktien von Mastercard und Visa konnten hingegen von einem positiven Analystenkommentar profitieren. Mastercard stiegen um 1,97 Prozent auf 189,13 Dollar. JPMorgan hatte das Kursziel vor den für Donnerstag erwarteten Quartalszahlen von 10 auf 210 Dollar angehoben. Das Kursziel für Visa hatten die Experten von 2 auf 75 Dollar erhöht. Visa dürfte die Wachstumsziele von mehr als 20 Prozent in den Jahren 2009 und 2010 erzielen können. Visa-Titel legten 1,34 Prozent auf 68,19 Euro zu.
Die Aktien von Mylan sackten um 12,64 Prozent auf 12,10 Dollar. Die «Pittsburgh Post-Gazette» hatte unter Berufung auf interne Berichte berichtet, dass sich Mitarbeiter des Arzneimittelkonzerns über gesetzlich vorgeschriebene Sicherheitskontrollen hinweggesetzt hätten. Mylan wies den Bericht inzwischen zurück. (awp/mc/pg/32)