US-Schluss: Freundlich – Nervosität hält an

Die Nervosität an den Aktienmärkten sei immer noch gross und die Befürchtungen über steigende Kreditkosten für Unternehmen und Hausbesitzer sässen tief. Deshalb sei unklar, ob gute Nachrichten aus der Berichtssaison die Sorgen der Anleger dauerhaft vertreiben könnten.

Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,70 Prozent auf 13.358.31 Zähler. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 1,03 Prozent auf 1.473,91 Zähler. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 0,82 Prozent auf 2.583,28 Punkte zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 stieg um 0,91 Prozent auf 1.973,93 Punkte.


Aktien von General Motors (GM) gehörten mit einem Plus von 4,86 Prozent auf 32,61 US-Dollar zu den grössten Tagesgewinnern. Händler verwiesen auf die Quartalszahlen der GM-Beteiligung GMAC Financial Services als Grund für die Kursgewinne. Das Unternehmen verzeichnete im zweiten Quartal zwar sinkende Gewinne, rechnet aber im zweiten Quartal mit einer Erholung des Kreditgeschäfts. General Motors selbst wird am Dienstag mit Zahlen erwartet.


Deutlich zulegen konnten auch die Aktien von Home Depot, die um 2,88 Prozent auf 37,81 Dollar stiegen. Nach den deutlichen Verlusten vom Freitag hätten einige Schnäppchenjäger die Gelegenheit genutzt, sagten Börsianer.


Aktien von Boeing gewannen 1,76 Prozent auf 105,54 Dollar. Der US-Flugzeugbauer rechnet sich auf dem indischen Markt in den kommenden Jahrzehnten grosse Chancen aus. Das Unternehmen erhöhte seine Bedarfsschätzung für die nächsten 20 Jahre von 856 auf 911 Maschinen. Dies würde einem Auftragsvolumen von mehr als 86 Milliarden US-Dollar entsprechen, sagte der indische Boeing-Manager Dinesh Keskar. Das Land mit seiner Milliardenbevölkerung gilt neben China als der grosse Wachstumsmarkt der Luftfahrtbranche in den kommenden Jahren.


Auf der Kaufliste vieler Anleger standen auch die Aktien von Ingersoll Rand mit einem Plus von 7,54 Prozent auf 51,77 Dollar. Der US-Mischkonzern mit Firmensitz auf den Bermudas verkauft seine Bobcat- und zwei verwandte Geschäftsbereiche für 4,9 Milliarden Dollar an den südkoreanischen Mischkonzern Infracore.


Stärkster Verlierer im Dow waren dagegen die Aktien von Verizon Communications mit einem Minus von 1,17 Prozent auf 41,51 Dollar. Der amerikanische Telekomkonzern will seinen kleineren Konkurrenten Rural Cellula für 45 Dollar je Anteilschein in bar übernehmen. Unter Einbeziehung zu übernehmender Schulden hat die Transaktion ein Volumen von 2,67 Milliarden Dollar. Verizon hatte ausserdem seinen Gewinn im abgelaufenen Quartal deutlich erhöht. Der Überschuss belief sich auf 1,7 Milliarden US-Dollar oder 0,58 Dollar pro Aktie und traf damit die Erwartungen der Analysten. Rural-Papiere beendeten den Handel 34,42 Prozent höher bei 42,76 Dollar.


In der zweiten Reihe brachen Aktien von RadioShack nach Zahlen um 11,28 Prozent auf 25,55 Dollar ein. Der Elektrohändler war mit seinem Umsatz im zweiten Quartal hinter den Erwartungen von Analysten zurückgeblieben. RadioShack hatte einen Umsatzrückgang von 1,10 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf 934,8 Millionen Dollar verzeichnet. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten mit einem Umsatz von 982,5 Millionen Euro gerechnet.


Papiere von Dow Jones verloren 5,74 Prozent auf 51,56 Dollar. Anleger warten auf eine Entscheidung von der Familie, die das Unternehmen kontrolliert, zum Angebot der News Corporation über 5 Milliarden Dollar. Ein wichtiger Anteilseigner des Medienkonzerns wird einem Pressebericht zufolge gegen das Übernahmeangebot stimmen. Der in Denver beheimatete Zweig der Bancroft-Familie verlange einen höheren Preis als die gebotenen 60 US-Dollar je Aktie, berichtete das zu Dow Jones gehörende «Wall Street Journal» am Freitag auf seiner Internetseite unter Berufung auf Kreise. (awp/mc/pg)

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