US-Schluss: Gewinne ausgebaut – Daten zeigen Konjunkturresistenz
Stützend wirkten zudem positiv aufgenommene Nachrichten von General Electric und CBS. «Es ist ermutigend, dass grosse Unternehmen wieder strategische Käufe und Verkäufe tätigen können, nachdem das zuletzt sehr schwierig geworden war», sagte Alan Gayle, Investmentstratege bei RidgeWorth Capital Management. Auch Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke, die jüngsten Anstrengungen von Banken zur Steigerung ihrer Barmittelbestände seien «ermutigend», halfen den Märkten.
Der Dow Jones gewann 0,73 Prozent auf 12.992,66 Punkte, nachdem er kurz vor Handelsschluss wie schon am Vortag an der 13.000-Punkte-Marke abgeprallt war. Der marktbreite S&P-500-Index legte um 1,06 Prozent auf 1.423,57 Punkte zu. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index um 1,48 Prozent auf 2.533,73 Punkte. Der NASDAQ 100 beendete den Handel mit einem Plus von 1,70 Prozent bei 2.031,34 Zählern.
CBS litten unter Akquisitionsplänen und gaben um 2,38 Prozent auf 24,23 US-Dollar nach. Der TV-Konzern will sein Online-Geschäft massiv ausbauen und für rund 1,8 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro) den börsennotierten Internet-Anbieter CNET Networks übernehmen. Dessen Aktionäre sollen 11,50 Dollar je Anteilsschein bekommen, was einem Aufschlag von 45 Prozent auf den Schlusskurs vom Mittwoch entspricht. Die CNET-Führung stimmte dem Angebot bereits zu – die Aktie schoss um 43,52 Prozent auf 11,41 Dollar hoch. Die Kommentare von Analysten zu der Transaktion fielen unterschiedlich aus.
Für Yahoo! ging es angesichts neu stimulierter Übernahmehoffnungen um 2,25 Prozent auf 27,75 Dollar hoch. Der streitbare US-Milliardär Carl Icahn setzt zum offenen Machtkampf mit dem Internet-Konzern an. Die Yahoo!-Führung habe mit ihrer Ablehnung einer Übernahme durch Microsoft das Vertrauen der Aktionäre verloren, schrieb Icahn in einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an den Yahoo!-Verwaltungsrat. Zur anstehenden Wahl des Aufsichtsgremiums nominierte Icahn offiziell eigene Interessenvertreter für alle zehn Sitze. Er werde seine Beteiligung an Yahoo! zudem weiter stark aufstocken, kündigte Icahn an. Microsoft gewannen 1,80 Prozent auf 30,47 Dollar.
General Motors (GM) gewannen an der Dow-Spitze 5,15 Prozent auf 21,23 Dollar. Die Führungen der Autogewerkschaften United Auto Workers (UAW) und Canadian Auto Workers Union (CAW) haben nach eigenen Angaben eine Einigung mit dem Autobauer erzielt. Am Freitag müssten die Arbeitnehmer dieser noch zustimmen, hiess es.
Blackstone drehten nach anfänglichen Verlusten ins Plus und schlossen 5,33 Prozent höher bei 20,54 Dollar. Der Finanzinvestor war im ersten Quartal unerwartet in die Verlustzone gerutscht und hatte einen noch drastischeren Umsatzrückgang hinnehmen müssen als am Markt erwartet. Dennoch konnte Blackstone das Portfoliovolumen um mehr als ein Drittel steigern – eine ähnliche Steigerung dieser Kenngrösse hatte auch dem britischen Konkurrenten 3i Group zu Kursgewinnen verholfen.
Agilent Technologies legten nach der positiv aufgenommenen Bilanzvorlage um 8,64 Prozent auf 35,34 Dollar zu. Das Messtechnikunternehmen hatte im zweiten Geschäftsquartal die Markterwartungen übertroffen. Mit plus 4,68 Prozent auf 46,32 Dollar zeigten sich J.C. Penney-Papiere von Zahlen für das erste Quartal ebenfalls beeindruckt. Trotz eines deutlichen Rückgangs übertraf der Gewinn je Aktie aus dem fortgeführten Geschäft von 0,54 Dollar die Analystenerwartungen von 0,50 Dollar. Für den Rest des Jahres erwartet der Einzelhändler allerdings «schwierige» Bedingungen. Tiffany & Co honorierten die Anhebung des Ausblicks für das erste Quartal mit einem Kursplus von 6,61 Prozent auf 48,88 Dollar.
General Electric (GE) verloren hingegen 0,43 Prozent auf 32,37 Dollar. Dem «Wall Street Journal» zufolge sucht der US-Mischkonzern einen Käufer für seine Haushaltsgeräte-Sparte. Das Unternehmen könne durch die Veräusserung fünf bis acht Milliarden US-Dollar einnehmen, so die Zeitung. Die US-Investmentbank Goldman Sachs werde eine Auktion für die Sparte durchführen. (awp/mc/gh)