US-Schluss: Gewinne – Bankentitel weiter unter Druck
Die Konjunkturdaten am Nachmittag waren positiv ausgefallen, insbesondere der überraschend gute Arbeitsmarktbericht.
Der Leitindex Dow Jones Industrial (DJIA) schloss 0,20 Prozent höher bei 13.595,10 Zählern, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 13.446,34 und 13.632,90 Zählern geschwankt hatte. Auf Wochensicht verlor das Börsenbarometer 1,53 Prozent. Der marktbreite S&P-500-Index stieg um 0,08 Prozent auf 1.509,65 Punkte. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,56 Prozent auf 2.810,38 Zähler. Der NASDAQ 100 gewann 0,76 Prozent auf 2.213,86 Punkte.
Merrill Lynch litten nach den Abstufungen der vergangenen Tage unter weiteren negativen Nachrichten und setzten mit minus 7,91 Prozent auf 57,28 US-Dollar ihre Talfahrt fort. Die US-Investmentbank ist laut einem Bericht des «Wall Street Journal» ins Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten, die prüft, ob das Institut das Ausmass der Probleme bei seinen Hypothekengeschäften verschleiert hat. Die Deutsche Bank stufte das Papier wegen Sorgen über eine Verschlechterung des Marktes für besicherte Darlehen von «Buy» auf «Hold» ab und senkte das Kursziel von 80 auf 65 Dollar.
Auch andere Finanzwerte zeigten sich sehr schwach. American International Group (AIG) verloren am Ende zwar nur noch 0,37 Prozent auf 59,12 Dollar – zwischenzeitlich hatten sie bei 56,39 Dollar aber den niedrigsten Stand seit Juni 2005 markiert. Händler verwiesen auf Sorgen über mögliche weitere Abschreibungen für Kredite an Kunden minderer Bonität (Subprime). Dagegen hiess es von Goldman Sachs, die Anleger überschätzten das Ausmass solcher Abschreibungen. Die Analysten sahen daher auf dem derzeitigen Niveau einen günstigen Zeitpunkt zum Einstieg in das Papier.
Für die Aktie von Chevron ging es nach Zahlen um 0,63 Prozent auf 88,48 US-Dollar nach unten. Das Ölunternehmen hatte im dritten Quartal einen Gewinneinbruch verbucht. Der Nettogewinn fiel auf 3,72 Milliarden Dollar oder 1,75 Dollar je Aktie – Analysten hatten mit einem Gewinn je Aktie von 2,29 Dollar gerechnet. Papiere des Konkurrenten Exxon Mobil verloren 0,64 Prozent auf 87,93 Dollar.
Aktien der NYSE Euronext verloren trotz guter Zahlen 0,54 Prozent auf 90,46 Dollar. Der Börsenbetreiber hatte seinen Nettogewinn dank eines Rekordhandelsvolumen fast verdreifacht. Der Gewinn je Aktie stieg auf 0,97 Dollar und lag damit über den Erwartungen. Anteilscheine von Viacom kletterten indes um 2,85 Prozent auf 41,56 Dollar. Der Kinohit «Transformers» und höhere TV- Werbeeinnahmen hatten den Gewinn des Medienkonzerns im dritten Quartal kräftig in die Höhe getrieben. Dagegen verloren Trump Entertainment Resorts 16,58 Prozent auf 6,79 Dollar, nachdem es in einem Zeitungsbericht geheissen hatte, die Gespräche für einen Verkauf der angeschlagenen Kasino- und Nobelhotelkette seien gescheitert.
Titel von Electronic Arts (EA) verzeichneten Aufschläge von 2,93 Prozent auf 60,46 Dollar. Der Produzent von Videospielen hatte mit seinem bereinigten Quartalsgewinn die Analystenschätzungen übertroffen und rechnet er mit einem guten Weihnachtsgeschäft.
Für RadiSys ging es um 27,45 Prozent auf 17,32 Dollar hoch. Der Computer-Zulieferer hatte mit seiner Quartalsbilanz die Erwartungen des Marktes übertroffen und ist positiv für die Aussichten im vierten Quartal gestimmt. Electronic Data Systems (EDS) schlossen 1,14 Prozent höher bei 21,22 Dollar, nachdem der Technologiedienstleister für das abgelaufene Quartal einen Gewinnanstieg von 80 Prozent berichtet hat. (awp/mc/ab)