Dies verlautete aus Händlerkreisen. «Allerdings bleibt der Trend negativ. Für eine starke Gegenbewegung bräuchten wir wirklich gute Nachrichten», sagte Volkswirt Peter Cardillo von Avalon Partners mit Blick auf den besser als erwartet ausgefallenen ISM-Index. Die Stimmung der Einkaufsmanager im Verarbeitenden Gewerbe hatte sich überraschend aufgehellt, allerdings ging der Beschäftigungsindex zurück.
Für den Dow Jones Industrial ging es zum Handelsschluss um 0,28 Prozent auf 11.382,26 Zähler nach oben. Zeitweise war der US-Leitindex allerdings mit 11.233 Punkten auf den tiefsten Stand seit August 2006 gefallen. Der S&P-500-Index gewann 0,38 Prozent auf 1.284,91 Punkte. An der Technologiebörse NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,52 Prozent auf 2.304,97 Zähler. Der NASDAQ 100 schloss mit 1,39 Prozent auf 1.862,71 Zähler am deutlichsten im Plus.
Auf eine herausragende Kursentwicklung konnten im Dow Jones insbesondere die Titel von General Motors zurückblicken. Nachdem sie im frühen Handel noch bis auf 10,71 Dollar abgerutscht waren, schossen sie nach den US-Absatzzahlen für den Juni zeitweise bis auf 13,22 Dollar hoch und schlossen mit plus 2,17 Prozent auf 11,75 Dollar. Zwar musste der US-Autobauer einen Absatzrückgang um 18,5 Prozent hinnehmen, Börsianern zufolge fiel der Rückgang damit aber glimpflicher aus als befürchtet. Zudem traf es die Konkurrenz noch härter: Ford Motor verkauften 28 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum – die Aktien verloren daraufhin 2,08 Prozent auf 4,71 Dollar. Chryslers Absatz brach gar um 36 Prozent ein. Auch Toyota Motor erlitten einen massiven Absatzrückgang von 21 Prozent.
Bankenwerte erholten sich etwas von ihren Vortagesverlusten. Allen voran profitierten American Express von einer Hochstufung und gewannen an der Dow-Spitze 6,24 Prozent auf 40,02 Dollar. Die UBS hatte die Einschätzung von «Sell» auf «Neutral» angehoben, das Kursziel allerdings von 45 auf 41 Dollar gesenkt. Allgemein rechnen die Analysten damit, dass die Ergebnisse im Bankensektor für das zweite Quartal besser als erwartet ausfallen und damit für einen kurzfristigen Erholungsschub bei den Titeln sorgen könnten. Dieser optimistische Ausblick sorgte auch für Gewinne bei der Citigroup .
Lehman Brothers Holdings erholten sich ebenfalls von ihren herben Vortagesverlusten und gewannen nach einer positiven Ersteinschätzung durch Morgan Stanley 5,81 Prozent auf 20,96 Dollar. Die Analysten starteten die Aktie mit «Overweight» und einem Kursziel von 31 Dollar. Die Bank habe ausreichendes Kapital um weiter drohenden Abwärtsrisiken zu trotzen, hiess es in der Studie. Bank of America verloren unterdessen 0,25 Prozent auf 23,81 Dollar. Die Analysten von Standard & Poor’s hatten die Aktie nach dem Abschluss der Übernahme von Countrywide Financial von «Sell» auf «Strong Sell» abgestuft und das Kursziel von 24 auf 19 Dollar gesenkt. Wahrscheinlich werde die US-Bank nun die Rückstellungen erhöhen und die Dividende senken, so die Analysten.
Am Indexende verloren Alcoa, die am kommenden Dienstag die US-Berichtssaison eröffnen, 3,31 Prozent auf 34,44 Dollar. Händler verwiesen auf gekappte Gewinnschätzungen der Credit Suisse als Hauptbelastung. Die Analysten erwarten nun für das zweite Quartal noch 0,62 Dollar nach bislang 0,73 Dollar je Aktie und liegen damit unter den Markterwartungen von 0,68 Dollar. Höhere Rohstoff- und Energiekosten dürften den Gewinn des Aluminiumkonzerns belasten, hiess es. In der zweiten Reihe schossen CIT Group um 29,66 Prozent auf 8,83 Dollar hoch. Das Unternehmen hat sein Baukredit-Geschäft für 1,5 Milliarden Dollar in bar an Lone Star Funds verkauft, die auch die Schulden von vermutlich 4,4 Milliarden Dollar übernehmen. (awp/mc/ps/01)