US-Schluss: Gewinne – Hoffnung auf billiges Geld stützt
Verluste bei einigen Finanzwerten allerdings verhinderten noch höhere Gewinne bei den Standardwerten. Für Gesprächsstoff habe ausserdem das G20-Treffen vom Wochenende gesorgt, meinten Börsianer. Die mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt hatten sich auf eine historische Reform der weltweit tätigen Feuerwehr bei Finanzkrisen verständigt. Ausserdem kündigten die Teilnehmer an, einen Abwertungswettlauf der Währungen verhindern und die Zusammenarbeit beim Abbau von Ungleichgewichten in der Weltwirtschaft verstärken zu wollen.
Der Dow Jones gewann am Ende 0,28 Prozent auf 11.164,05 Punkte. Zwischenzeitlich war er sogar auf bis zu 11.247,53 Punkte geklettert. Der breiter gefasste S&P-500-Index rückte am Schluss um 0,21 Prozent auf 1.185,62 Punkte vor. An der Technologiebörse Nasdaq stieg der Composite-Index um 0,46 Prozent auf 2.490,85 Punkte, der Nasdaq 100 legte um 0,44 Prozent zu auf 2.113,55 Punkte.
An der Dow-Spitze verteuerten sich indes die Papiere des Chemie-Konzerns DuPont um 1,86 Prozent auf 47,70 US-Dollar. Dahinter folgten die Papiere des Lebensmittelherstellers Kraft Foods mit einem Plus von 1,79 Prozent auf 32,47 Dollar.
Titel der Bank of America aber verloren am Indexende 2,45 Prozent auf 11,16 Dollar. Das Finanzinstitut soll lauf «Wall Street Journal» eingestanden haben, bei Zwangsvollstreckungen säumiger Schuldner Fehler begangen zu haben. Auch Papiere des Wettbewerbers JPMorgan mussten Verluste hinnehmen; sie sanken als zweitschwächster Wert um 1,75 Prozent auf 37,07 Dollar. US-Notenbankchef Ben Bernanke sagte, dass die zuständigen Regulierungsbehörden im November einen Bericht über die in die Kritik geratenen Pfändungspraktiken der Banken vorlegen werden. Der Vorwurf lautet, die Institute hätten ohne gültige Dokumente und ausreichende Prüfung Tausende Häuser gepfändet.
Deutlich nach oben ging es hingegen für die Papiere der Citigroup. Sie kletterten um 2,43 Prozent auf 4,21 Dollar. Hier verwiesen Händler auf eine Studie des US-Investmenthauses Goldman Sachs, das die Titel auf seine «Conviction Buy» Liste gesetzt hatte. Die Citigroup habe ein geringeres Risiko als ihre Wettbewerber, aus rechtlichen Gründen ausfallbedrohte, hypothekengesicherte Wertpapiere von ihren Kunden zurückkaufen zu müssen, schrieb Analyst Richard Ramsden. Zudem dürfte es der Citigroup im Zuge der wirtschaftlichen Erholung gelingen, Vermögenswerte zu verkaufen.
Die Aktien des Chipherstellers Advanced Micro Devices (AMD) schnellten um 5,37 Prozent auf 7,26 Dollar in die Höhe. Vagen Gerüchten zufolge solle der chinesische PC-Hersteller Lenovo an dem US-Chiphersteller interessiert sein, sagten Händler.
Papiere von RadioShack aber brachen um 9,04 Prozent auf 20,74 Dollar ein. Sorgen um das stagnierende Kerngeschäft des Elektronikhändlers hätten die Papiere unter Druck gesetzt, sagten Händler. Gleichwohl waren im abgelaufenen Quartal der Gewinn und der Umsatz von RadioShack überraschend hoch ausgefallen. (awp/mc/ps/28)