US-Schluss: Gewinne – Hoffnung auf neue Bilanzregeln für Banken

Am Mittwochabend hatte Senator Christopher Dodd als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses gesagt, man könnte die Bilanzierungsregeln in dieser Richtung modifizieren. Die Marktbewertungs-Bilanzierung hatte die Banken gezwungen, Milliardenbeträge abzuschreiben. Im frühen Handel hatten noch schwache Konjunkturdaten die Stimmung getrübt.


Der Dow Jones schloss 1,34 Prozent höher bei 8.063,07 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 1,64 Prozent auf 845,85 Punkte ab. Noch deutlicher fielen die Aufschläge an der Technologiewerte-Börse NASDAQ aus. Dort kletterte der Composite-Index um 2,06 Prozent auf 1.546,24 Zähler. Der NASDAQ 100 legte um 2,44 Prozent auf 1.245,11 Zähler zu.


Bankenwerte erzielten überdurchschnittliche Kursgewinne. So drehten Papiere der Bank of America , die zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 1984 gefallen waren, ins Plus und gingen 2,98 Prozent höher bei 4,84 US-Dollar aus dem Markt. Zuvor hatte laut Börsianern ein Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) vom Vortag belastet, dem zufolge Vertreter der damaligen US-Regierung im September starken Druck auf das Institut ausgeübt haben sollen, die angeschlagene Investmentbank Merrill Lynch komplett zu übernehmen. Aktien von JPMorgan rückten um 2,08 Prozent auf 24,54 Dollar vor und Citigroup-Titel verteuerten sich um 1,15 Prozent auf 3,53 Dollar.


Wal-Mart Stores legten an der Dow-Spitze um 4,61 Prozent auf 48,56 Dollar zu. Der Einzelhändler hatte seinen Umsatz auf vergleichbarer Ladenfläche im Januar leicht steigern können. Gap-Titel honorierten die Zahlenvorlage mit Gewinnen von 3,57 Prozent auf 11,03 Dollar. Die Modekette hatte zwar mit einem Umsatzeinbruch auf vergleichbarer Fläche um 23 Prozent im Januar die Markterwartungen enttäuscht. Der Gewinn je Aktie für 2008 fiel allerdings etwas besser als erwartet aus.


Für Aktien von Cisco Systems ging es mit dem freundlichen Markt trotz eines Gewinnrückgang und eines düsteren Blicks in die Zukunft um 3,22 Prozent auf 16,35 Dollar hoch. Der weltgrösste Netzwerkausrüster hatte im abgelaufenen Geschäftsquartal wegen der Wirtschaftskrise einen heftigen Einbruch bei Gewinn und Umsatz erlitten und für das laufende Quartal vor einer Verschärfung dieser Entwicklung gewarnt. Papiere des Konkurrenten Juniper Networks , dessen Ausblick laut Händlern nun im Vergleich zu dem von Cisco noch vergleichsweise gut aussieht, sprangen um 9,22 Prozent auf 16,00 Dollar hoch.


Visa-Titel verteuerten sich dank guter Zahlen um 9,38 Prozent auf 53,74 Dollar. Der weltgrösste Kreditkartenanbieter hatte trotz der globalen Konjunkturkrise zum Jahresende 2008 mit einem Gewinnsprung die Erwartungen der Analysten übertroffen. Zudem bestätigte Visa seine Ergebnisprognose von mindestens 20 Prozent mehr Gewinn für das laufende Geschäftsjahr. Papiere des Konkurrenten Mastercard gewannen 14,05 Prozent auf 159,84 Dollar. Trotz eines deutlichen Rückgangs lag das Ergebnis über den Marktschätzungen und im Vorjahr hatte das Unternehmen durch einen Beteiligungsverkauf einen hohen Einmalgewinn erzielt.


Anteilsscheine von Burger King verloren hingegen nach Bekanntgabe eines Gewinneinbruchs im vergangenen Quartal und einer gesenkten Jahresprognose 6,18 Prozent auf 20,51 Dollar. Schuld am zehnprozentigen Ergebnisrückgang waren nach Angaben des Unternehmens auch Währungseffekte. Der Gewinn je Aktie (EPS) soll im laufenden Geschäftsjahr nun zwischen 1,44 und 1,49 Dollar liegen. Wegen der Währungseffekte seien es rund 0,10 Dollar weniger als bisher erwartet. Titel des Konkurrenten McDonald’s gewannen moderate 0,86 Prozent auf 58,36 Dollar. (awp/mc/pg/34)

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