US-Schluss: Gewinne schmelzen ab – Sun Micro brechen ein
Der Dow Jones ging 0,37 Prozent höher bei 13.058,20 Zählern ins Wochenende. Im Wochenverlauf hatte der Leitindex um deutliche 1,29 Prozent zugelegt. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,32 Prozent auf 1.413,91 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq fiel der Composite-Index hingegen um 0,15 Prozent auf 2.476,99 Punkte. Der NASDAQ 100 stieg um moderate 0,07 Prozent auf 1.981,87 Punkte. In den USA war die Arbeitslosenquote im April überraschend gesunken, während die Beschäftigtenzahl weniger stark als erwartet fiel. Der Anstieg bei den Stundenlöhnen war hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Auftragseingang der Industrie war im März deutlich stärker nach oben gegangen als prognostiziert.
Aktien von Sun Microsystems brachen nach enttäuschenden Zahlen als Schlusslicht im NASDAQ 100 um 22,35 Prozent auf 12,68 US-Dollar ein. Der Server-Hersteller war nach einem erfolgreichen jahrelangen Sanierungskurs durch Steuerlasten und Zusatzkosten einer Übernahme in seinem dritten Geschäftsquartal überraschend wieder in die Verlustzone gerutscht. Der Umsatz war zudem wegen der US-Konjunkturkrise leicht rückläufig, wie der Konzern am Donnerstagabend bekannt gegeben hatte. Bear Stearns stufte die Aktie von «Outperform» auf «Peer Perform» ab und sowohl die Citigroup als auch Lehman Brothers senkten ihre Kursziele.
Nortel Networks drehten nach Anfangsgewinnen ins Minus und fielen um 2,41 Prozent auf 8,49 Dollar. Der Telekom-Ausrüster hatte zwar für das erste Quartal einen unerwartet deutlichen Umsatzanstieg berichtet. Doch fiel der Verlust höher aus als prognostiziert und Analysten bemängelten zudem die Qualität der Zahlen. Viacom konnten ebenfalls nur kurz nach Handelsbeginn zulegen, schlossen aber 1,40 Prozent tiefer bei 39,36 Dollar. Der Medienkonzern hatte zwar die Gewinnerwartungen im ersten Quartal 2008 übertroffen. Analysten befürchten, dass eine Schwäche im Werbemarkt sowie in der Gesamtwirtschaft die Aktie unter Druck setzt.
Citigroup legten hingegen von Nachrichten über eine Beteiligungsveräusserung beflügelt um 1,54 Prozent auf 26,39 Dollar zu. Der US-Finanzkonzern und der Finanzdienstleister State Street verkaufen für 900 Millionen Dollar ihr Gemeinschaftsunternehmen CitiStreet, das auf das Geschäft mit Pensionen fokussiert ist, an den niederländischen Finanzkonzern ING Groep. State Street gewannen 0,31 Prozent auf 75,49 Dollar.
Aktien von Yahoo! bauten ihre Gewinne aus und schlossen mit einem satten Plus von 7,06 Prozent bei 28,67 Dollar. Nachdem das «Wall Street Journal» Microsoft-Chef Steve Ballmer mit der Drohung zitiert hatte, sein milliardenschweres Übernahmeangebot zurückzunehmen, hiess es in dem Blatt zuletzt, die Gespräche hätten sich intensiviert. Beide Seiten wollten wohl eine friedliche Einigung erreichen. Ein Analyst sagte, der Markt hoffe auf einen höheren, wenn auch nicht viel höheren Preis zwischen 31 und 33 Dollar. Das aktuelle Angebot bewertet Yahoo! auf Basis des Microsoft-Schlusskurses vom Donnerstag mit 29,48 Dollar je Aktie. Microsoft gaben um 0,54 Prozent auf 29,24 Dollar nach.
Chevron verteuerten sich um moderate 0,40 Prozent auf 95,32 Dollar. Der Mineralölkonzern hatte im ersten Quartal mehr vom teuren Öl profitiert als erwartet und das Ergebnis je Aktie (EPS) stärker gesteigert als prognostiziert. Der Gewinnsprung fiel allerdings schwächer aus als zuvor beim grössten US-Konzern ExxonMobil sowie bei den europäischen Konkurrenten BP und Royal Dutch Shell. Dass Chevron die deutlichere Umsatzsteigerung nicht eins zu eins auch in Gewinn umsetzen konnte, begründete Konzernchef Dave O’Reilly mit dem Wettbewerb im Raffinerie- und Endkunden-Geschäft, das deutlich einbrach. (awp/mc/ps)