An der Technologiebörse Nasdaq sank der Composite-Index um 0,48 Prozent auf 2.369,77 Punkte und der Nasdaq 100 verlor 0,63 Prozent auf 2.010,99 Punkte.
Der Optimismus der Anleger sei jedoch ungebrochen und habe mit den aktuellen Übernahmemeldungen noch neue Nahrung erhalten, sagten die Börsianer. Immerhin zeigten diese, dass die Unternehmen selbst weiter attraktive Bewertungen am Markt sehen. So sagte UBS-Analyst Nik Modi in einem Kommentar zur geplanten Übernahme des amerikanischen Haar- und Gesichtspflegespezialisten Alberto Culver durch Unilever: «Falls der Deal klappt, wäre das ein Signal, dass die Unternehmen bereit sind, ihre Barmittel zu nutzen.» Modi sieht insbesondere im Konsumgüterbereich noch etliche Möglichkeiten für Zusammenschlüsse.
Die Aktien von Alberto Culver sprangen um 19,57 Prozent auf 37,64 Dollar hoch. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern Unilever will das Unternehmen für 3,7 Milliarden US-Dollar (2,7 Mrd. Euro) kaufen. Nach Angaben von Alberto Culver bewertet die Offerte das Unternehmen mit 37,50 Dollar je Aktie, was einem Aufschlag von 33 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der vergangenen zwölf Monate entspreche und 18 Prozent über dem bisherigen Höchststand der Aktie liege. UBS-Analyst Modi, der sich in seinem Kommentar noch auf den Bericht des «Wall Street Journal» (WSJ) vor der offiziellen Ankündigung der Transaktion bezog, bewertete Alberto Culver mit «Neutral» und einem Kursziel von 30 Dollar. Er habe das Unternehmen bereits früher als offensichtlichstes Übernahmeziel im Sektor ausgemacht. Die Transaktion sei auf den ersten Blick sinnvoll.
Auch im Luftfahrtsektor rollt die Fusionswelle weiter und sorgt für Kurssprünge. Die Aktien von AirTran schossen um 61,32 Prozent auf 7,34 Dollar hoch, nachdem die Billigfluggesellschaft Southwest Airlines die Übernahme des kleineren Rivalen für 7,69 Dollar je Aktie angekündigt hatte. Anleger nahmen die Offerte freundlich auf, die Southwest-Anteile verteuerten sich um 8,71 Prozent auf 13,35 Dollar.
Genzyme büssten 0,56 Prozent auf 71,20 Dollar ein. Der französische Pharmakonzern Sanofi-Aventis wies erneut Spekulationen über eine Angebotsaufstockung bei dem US-Biotech-Unternehmen zurück. Es gebe nur eine Offerte und die stehe weiterhin bei 69 Dollar je Aktie, sagte ein Sanofi-Sprecher am Montag ohne sich weiter zu einem anders lautenden Pressebericht äussern zu wollen. Das «Wall Street Journal» hatte am Wochenende berichtet, Sanofi-Aventis habe sich an die Banken Citigroup und Bank of America gewandt, um sich die Finanzmittel für eine mögliche Aufstockung zu sichern.
Besonders schwach zeigten sich im Leitindex die meisten Finanztitel. Die Papiere der Bank of America waren mit minus 2,65 Prozent auf 13,24 Dollar Schlusslicht, gefolgt von JPMorgan mit einem Abschlag von 1,81 Prozent auf 39,05 Dollar. Die Telekompapiere von AT&T zogen indes besonders stark um 1,01 Prozent auf 28,87 Dollar an. (awp/mc/ps/30)