US-Schluss: Gewinnmitnahmen und Angst vor Berichtssaison belasten
Während die Standardwerte-Indizes etwas schwächer schlossen, fielen die Verluste an der Technologiebörse NASDAQ deutlicher aus. «Wir wissen nicht, ob der Markt den Boden schon erreicht hat», sagte Lincoln Anderson, Vorstandschef und Chefökonom von LPL Financial. Der Dow Jones Industrial (DJIA) war nach einem freundlichen Beginn um seinen Vortagesschluss gependelt und ging letztlich 0,82 Prozent niedriger bei 9.310,99 Punkten aus dem Handel. Der marktbreite S&P-500-Index fiel um 0,53 Prozent auf 998,00 Zähler. Der NASDAQ Composite-Index büsste 3,54 Prozent auf 1.779,01 Punkte ein, der NASDAQ 100 verlor 4,54 Prozent auf 1.364,59 Zähler.
Die Finanzwerte gehörten angesichts der positiven Branchennachrichten zu den grössten Gewinnern. So legten Citigroup an der Dow-Spitze um 18,22 Prozent auf 18,62 US-Dollar zu und Bank of America verteuerten sich um 16,41 Prozent auf 26,53 Dollar. Morgan Stanley schossen um 21,22 Prozent auf 21,94 Dollar empor und Goldman Sachs gewannen 10,72 Prozent auf 122,90 Dollar – beide Werte stützte zusätzlich eine Hochstufung der Citigroup.
Dagegen ging es für JPMorgan vor den für Mittwoch angekündigten Zahlen um 3,05 Prozent auf 40,71 Dollar nach unten. Für das dritte Quartal rechnen Analysten im Durchschnitt mit einem Verlust je Aktie von 0,21 Dollar – dies wäre der erste Quartalsverlust für das Institut seit 2004. Die Erlöse sehen die Experten bei 16,01 Milliarden Dollar.
Der Getränke- und Snackhersteller PepsiCo muss angesichts der Schwäche in seinem Heimatmarkt USA auf die Kostenbremse treten. Geplant sei der Abbau von 3.300 Stellen weltweit, teilte der weltweit zweitgrösste Softdrink-Konzern nach Coca Cola mit. Im dritten Quartal verbuchte der Konzern überraschend einen Gewinnrückgang und senkte darüber hinaus seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr. Die Deutsche Bank verringerte ihr Kursziel für die Aktie von 70 auf 65 Dollar und blieb beim Anlagevotum «Hold». PepsiCo gaben 11,93 Prozent auf 54,40 Dollar ab. Coca Cola verloren im Sog dieser Entwicklung als Dow-Schlusslicht 7,47 Prozent auf 43,73 Dollar.
Der Pharma- und Medizintechnik-Konzern Johnson & Johnson (J&J) veröffentlichte seine Bilanz bereits vor dem Handelsauftakt. Das Unternehmen hatte im dritten Quartal die Erwartungen übertroffen und das Jahresgewinnziel aufgestockt. Dies bescherte der Aktie Aufschläge von 2,11 Prozent auf 64,00 Dollar. Papiere des Branchenkollegen Pfizer verteuerten sich um 2,70 Prozent auf 17,13 Dollar.
Schliesslich werden nach Börsenschluss noch Geschäftszahlen vom Chiphersteller Intel veröffentlicht. Der Branchenprimus dürfte nach Einschätzung von Experten im dritten Quartal nur leichte Zuwächse beim Umsatz und Gewinn verzeichnet haben. Beim Umsatz rechnen die befragten Experten im Schnitt mit einem Zuwachs um 1,7 Prozent auf 10,26 Milliarden Dollar, verglichen mit 10,09 Milliarden Dollar im Vorjahr. Intel selbst hatte im Juli Erlöse zwischen 10,0 und 10,6 Milliarden Dollar für das dritte Quartal in Aussicht gestellt. Die Aktie schloss 6,51 Prozent niedriger bei 15,93 Dollar. (awp/mc/ps/01)