Dazu hat die US-Notenbank am Abend in ihrem monatlichen Konjunkturbericht (Beige Book) geschrieben, dass die US-Wirtschaft ihrer Einschätzung nach im Juni und Anfang Juli weiter gewachsen ist. Zuvor hatten Sorgen über den US-Immobilienmarkt die Börsen belastet. Die Verkäufe bestehender Häuser sind im Juni überraschend deutlich zurückgegangen.
Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss 0,50 Prozent höher bei 13.785,07 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,47 Prozent auf 1.518,09 Punkte. An der NASDAQ stieg der Composite-Index um 0,31 Prozent auf 2.648,17 Zähler. Der Auswahlindex NASDAQ 100 legte um 0,53 Prozent auf 2.011,14 Zähler zu.
Amazon.com sprangen als bester Wert im NASDAQ 100 um 24,45 Prozent auf 86,18 US-Dollar hoch und erreichten damit einen Rekordstand. Der weltgrösste Online-Einzelhändler hat im zweiten Quartal 2007 dank einer rasanten weltweiten Expansion massive Gewinn- und Umsatzsteigerungen verbucht und die Analystenerwartungen übertroffen. Der Branchenprimus erhöhte auch seine Umsatz- und Gewinnprognosen. In Reaktion auf die Zahlen stuften Lehman Brothers und Bear Stearns die Titel hoch.
An der Dow-Spitze legten Boeing um 3,30 Prozent auf 107,23 Dollar zu. Der US-Flugzeughersteller hat im zweiten Quartal dank des anhaltenden Booms in der Luftfahrtbranche deutlich besser abgeschnitten als erwartet und seine Prognose für das Gesamtjahr leicht angehoben.
Für Exxon Mobil ging es um 2,15 Prozent auf 92,79 Dollar hoch. Der Ölkonzern will mit 0,35 Dollar je Aktie im dritten Quartal eine ebenso hohe Dividende ausschütten wie im Vorquartal. Am Donnerstag vor dem Handelsstart an der Wall Street stehen zudem die Zahlen für das zweite Quartal auf der Agenda. ConocoPhillips stiegen um 2,38 Prozent auf 84,29 Dollar. Der Ölkonzern hat im zweiten Quartal zwar wegen Aufwendungen für Vermögenswerte in Venez uela einen deutlichen Gewinnrückgang verzeichnet. Doch die adjustierten Zahlen übertrafen die Markterwartungen.
Apple stiegen um 1,76 Prozent auf 137,26 Dollar. Der Computer- und Unterhaltungselektronikhersteller wird laut Einschätzung von Analysten einen deutlichen Umsatz- und Gewinnschub verbuchen. Er legt nach Börsenschluss seine Bilanz vor.
Etliche Biotech-Werte gehörten zu den grössten Gewinnern. So schossen Alexion Pharmaceuticals 17,51 Prozent auf 58,38 US-Dollar hoch, nachdem das Unternehmen dank des Medikaments Soliris seinen Verlust verringern konnte. Für Genzyme ging es um 5,77 Prozent auf 63,98 Dollar hoch – die Gesellschaft hatte ihren Gewinn um 4 Prozent und den Umsatz um 18 Prozent steigern können. Vertex Pharmaceutical gewannen nach einem positiven Analystenkommentar 10,97 Prozent auf 32,98 Dollar. Das Hepatitis-Medikament Telaprevir hat nach Einschätzung der Deutschen Bank das Zeug zu einem Kassenschlager. Gegen den positiven Branchentrend verloren Spectrum Pharmaceuticals 17,50 Prozent auf 3,96 Dollar, nachdem das deutsche Biotech-Unternehmen GPC Biotech einen herben Rückschlag bei der US-Zulassung für das Krebsmittel Satraplatin erlitten hat. GPC Biotech lizenzierte Satraplatin im Jahr 2002 von Spectrum Pharmaceuticals ein.
Die Aktie von Colgate-Palmolive verteuerte sich um 2,07 Prozent auf 69,66 Dollar. Der US-Konsumgüterkonzern hat im zweiten Q uartal das dritte Mal in Folge Umsatz und Gewinn zweistellig gesteigert und nach eigenen Angaben dank höherer Werbeinitiativen Marktanteile hinzugewonnen. Im laufenden Jahr solle der Gewinn je Aktie zweistellig zulegen, bestätigte das Unternehmen seine Prognose. Der Versicherungskonzern Aflac übertraf im zweiten Quartal ebenfalls die Analystenschätzungen – die Aktie legte um 8,27 Prozent auf 56,19 Dollar zu.
Das Papier von Xerox verlor indes 5,74 Prozent auf 18,22 Dollar. Der Drucker- und Kopiergeräte-Hersteller konnte mit seiner Bilanz die Analystenschätzungen leicht übertreffen, aber den Markt nicht beeindrucken. (awp/mc/gh)