US-Schluss: Gut behauptet – Daten und Einzelhandel stützen

Während die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der abgelaufenen Woche stärker als erwartet gesunken war, stieg die Produktivität ausserhalb des Agrarsektors im zweiten Quartal deutlicher als vorhergesagt. Auch die Stimmung der Einkaufsmanager im Dienstleistungssektor im August hatte sich überraschend aufgehellt. «Jetzt warten die Anleger auf die Arbeitsmarktdaten für den August», sagte John O’Donoghue von Cowen & Co. Diese werden vom Markt als die wichtigsten Konjunkturdaten für die laufende Woche betrachtet.


Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss nach einem schwachen Start und einem wechselhaften Handelsverlauf mit plus 0,44 Prozent bei 13.363,35 Punkten. Der marktbreite S&P-500-Index gewann 0,43 Prozent auf 1.478,55 Punkte. An der NASDAQ legte der Composite-Index um 0,32 Prozent auf 2.614,32 Zähler zu. Der Auswahlindex NASDAQ 100 gewann 0,22 Prozent auf 1.998,67 Zähler.


Die Aktie von Wal-Mart Stores schloss nach positiv aufgenommenen Zahlen 0,73 Prozent höher bei 42,76 US-Dollar. Der weltgrösste Einzelhändler hatte seinen Umsatz im vergangenen Monat dank des Schulbeginns gesteigert und rechnet mit weiterem Wachstum im September. Der Schulbeginn habe in den letzten anderthalb Wochen im August Impulse gegeben, sagte ein Branchenanalyst. Für die kommenden Monate ist der Experte mit Blick auf mögliche Auswirkungen krisenbedingten Gegenwinds für den Einzelhandel indes vorsichtig. Auch die Titel anderer Einzelhändler profitierten von besser als erwartet ausgefallenen Zahlen. So ging es etwa für Target um 2,44 Prozent auf 63,39 Dollar hoch. Der Einzelhändler hatte im August den flächenbereinigten Umsatz um 6,1 Prozent gesteigert und damit stärker als von Analysten erwartet. Sie hatten mit plus 5 Prozent gerechnet.


Die Aktie von Merck & Co. stieg nach einem Etappensieg bei Schadensersatzklagen zum Medikament Vioxx um 2,17 Prozent auf 50,47 Dollar. Der oberste Gerichtshof des Bundesstaates New Jersey habe eine Sammelklage gegen Vioxx abgeschmettert, teilte ein US-Gericht am Donnerstag mit. Mit dieser Entscheidung werden zwei Entscheidungen niederer Gerichte umgeworfen. Papiere von Verizon Communications gewannen 0,74 Prozent auf 42,26 Dollar. Das Telekomunternehmen will die Quartalsdividende anheben. Die Ausschüttung werde um 6,2 Prozent auf 0,43 Dollar je Anteilschein erhöht, teilte Verizon mit. Die Dividende werde am 1. November ausgezahlt.


Titel von Biogen Idec stiegen von der Bestätigung des Jahresausblicks beflügelt um 5,85 Prozent auf 66,55 Dollar. Das Biotechnologieunternehmen geht weiter davon aus, im Gesamtjahr einen Gewinn je Aktie (non-GAAP) von 2,60 bis 2,70 Dollar zu erreichen, was einem Plus von von 16 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das Umsatzwachstum soll 16 bis 18 Prozent erreichen.


Für General Mills ging es um 2,54 Prozent auf 57,68 Dollar nach oben. Der Lebensmittelhersteller rechnet damit, im ersten Geschäftsquartal mit seinen Zahlen die Analystenerwartungen zu übertreffen. Anteilscheine von H.J. Heinz gewannen 1,04 Prozent auf 45,55 Dollar. Der US-Nahrungsmittelkonzern hatte seine optimistische Gewinnprognose bekräftigt. Der Gewinn je Aktie (EPS) werde im Gesamtjahr am «oberen Ende» der Prognosespanne liegen, sagte Finanzvorstand Art Winkleblack.


Die Aktie von Anheuser-Busch verteuerte sich um 2,33 Prozent auf 49,70 Dollar. Der US-Braukonzern rechnet im zweiten Halbjahr weiter mit einem beschleunigten Gewinn- und Umsatzwachstum. Im gesamten Jahr werde das Ergebnis je Aktie (EPS) um sieben bis zehn Prozent über dem langfristigen Ziel liefen, teilte das Unternehmen mit. Für Anfang kommenden Jahres kündigte Anheuser-Busch Preisanhebungen für einen grossen Teil der Produktpalette an.


Papiere von Apple verloren indes 1,28 Prozent auf 135,01 Dollar. Der Hersteller von Computern und Unterhaltungselektronik hatte bereits am Mittwoch den Preis für sein iPhone gesenkt, was die Aktie schon am Vortag unter Druck kommen liess.


Campbell Soup büssten 3,47 Prozent auf 36,68 Dollar ein. Der amerikanische Suppenhersteller hatte zwar im Geschäftsjahr 2006/2007 dank einer starken weltweiten Expansion Gewinne und Umsätze kräftig gesteigert. Die Gewinnerwartungen hätten jedoch noch höher gelegen und seien entsprechend enttäuscht worden, hiess es am Markt. Höhere Marketingaufwendungen und andere Kosten hätten die Margen deutlich belastet.


Die Aktie von Countrywide Financial verlor 1,75 Prozent auf 18,48 Dollar. Die von der US-Immobilienkrise schwer gebeutelte Hypothekenbank hatte am späten Mittwochabend den Abbau weiterer 900 Stellen angekündigt. Bereits im Vormonat waren 500 Stellen in dem Unternehmen gestrichen worden, das rund 60.000 Beschäftigte hat. (awp/mc/pg)

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